Wir lieben Brötchen zum Frühstück und Pasta zum Dinner. Leider zeichnet sich unsere Vorliebe für kohlenhydratreiche Mahlzeiten allzu rasch an der Hüfte ab. Doch es gibt gute Nachrichten seitens der Wissenschaft: Mit einem einfachen Trick können wir mit Nudeln, Brot und Reis ab sofort sogar Gewicht verlieren.
Bei den meisten Diäten wird eine starke Reduktion der Kohlehydratzufuhr empfohlen. Diese sind hauptsächlich «Benzin» für die Muskeln. Und bei viel Bewegung werden sie auch tatsächlich verbrennt. Wer den Alltag jedoch die meiste Zeit lebens- und berufsbedingt im Sitzen verbringt, wird feststellen, dass die Kohlenhydrate nicht die Muskeln befeuern, sondern sich lieber vermehrt in Form von hartnäckigem Bauch- und Hüftspeck an unserem Körper festsetzen.
Resistente Stärke durch Aufwärmen
Wissenschaftler haben nun einen Weg gefunden, wie wir mit bestem Gewissen Pasta & Co. geniessen und sogar abnehmen können. Die beiden Zauberworte lauten «Abkühlen» und «Aufwärmen». Lässt man die stärkehaltigen Lebensmittel nämlich abkühlen, ändert sich deren Struktur. Die Kohlenhydrate werden im kalten Zustand nicht mehr zu Zucker aufgespalten, sondern zu einer resistenten Stärke, die nicht über den Darm aufgenommen wird, sondern als Energie zur Verfügung steht. Das spart Kalorien. Zudem fanden die Wissenschaftler heraus, dass die resistente Stärke die Produktion von guten Bakterien fördert und damit schädliche Keime, die jeder Mensch in sich trägt, in Schach hält.
Verblüffende Studienergebnisse
Der positive Effekt von abgekühlten, stärkehaltigen Lebensmitteln (Pasta, Reis, Kartoffeln, Brot etc.) verstärkt sich zusätzlich, wenn diese in der Mikrowelle, im Backofen oder mit wenig Olivenöl in einer Pfanne wieder aufgewärmt werden. In einer von Ärzten begleitenden Versuchsaktion des britischen TV-Senders BBC assen Testpersonen an verschiedenen Tagen identische Nudelgerichte, die einmal frisch gekocht, ein anderes Mal kalt oder aufgewärmt waren. Die Ernährungswissenschaftler massen jeweils nach jeder Mahlzeit die Blutwerte der Probanden. Das Ergebnis verblüffte selbst die erfahrensten Mediziner: Kalte Pasta führte im Vergleich zu frisch gekochten Nudeln zu einer Reduktion der Blutzuckerwerte um 50 Prozent. Bei der wieder aufgewärmten Pasta war der Wert nochmals um 50 Prozent niedriger als bei den kalten Nudeln.
Gewichtsreduktion und bessere Blutwerte
Dass aufgewärmte, stärkehaltige Lebensmittel auch tatsächlich schlank machen, zeigte ein aktueller Testversuch des deutschen TV-Senders RTL. Ernährungsmediziner liessen eineiige Zwillinge während zwei Wochen die gleiche Menge Lebensmittel essen (bei gleicher Bewegung). Die Testperson 1 ass jedoch die stärkehaltigen Nahrungsmittel jeweils nur in abgekühlter (Brot) bzw. aufgewärmter Variante (Nudeln, Reis und Kartoffeln). Nach den 14 Tagen wurden bei beiden jungen Frauen die Blutwerte (inkl. Cholesterin) und das Körpergewicht gemessen. Das Ergebnis: Während Testperson 2 ihr Gewicht halten konnte, verlor Testperson 1 1,5 Kilogramm. Noch erstaunter zeigten sich die am Test beteiligten Ärzte über die Tatsache, wie sehr sich die Blut- und Cholesterinwerte bei der Testperson 1 verbessert hatten.
Essensreste ab sofort aufwärmen
Es lohnt sich also auf alle Fälle, in Zukunft öfters das Essen vorzukochen bzw. die Reste nicht zu entsorgen, sondern aufzuwärmen. Achte einfach darauf, dass du die Mahlzeiten abgekühlt in den Kühlschrank stellst und insbesondere den Reis nicht zu lange offen herumstehen lässt. Am besten verzehrst du die Kohlenhydrat-Mahlzeiten gleich am darauffolgenden Tag.
Unser Tipp für eine kalorienarme Mahlzeit mit aufgewärmten Nudeln: Gib die abgekühlte Pasta zusammen mit wenig Olivenöl und einigen Kirschtomaten in die Pfanne und lass das Ganze köcheln, bis die Kirschtomaten zerfallen. Anschliessend mit etwas Salz und Pfeffer würzen und sofort heiss servieren bzw. geniessen.