Aufgrund des enormen Platzmangels gibt es in Japan immer mehr sogenannte Kapselhotels. Dabei werden auf kleinstem Raum so viele Betten untergebracht wie nur irgendwie möglich.
In Kapselhotels werden kleine Schlafnischen übereinander gestapelt und sanitäre Anlagen sind bei diesem aussergewöhnlichen Übernachtungskonzept immer gemeinschaftlich zu nutzen. Dass dabei auf die Privatsphäre nicht allzu grossen Wert gelegt werden darf, ist Voraussetzung, um sich in einem solchen Hotel auch wohlzufühlen. Da sich für die meisten Gäste der Aufenthalt aber sowieso nur auf eine Nacht beschränkt, scheinen die Kapseln den Nerv der Zeit – zumindest in Asien – getroffen zu haben.
Clean, weiss, steril, ruhig, hypermodern, minimalistisch und ein bisschen Raumschiff-Feeling: Das Nine Hours in Kyoto zeigt das moderne Kapsel-Konzept in Perfektion. Das Prinzip ist so simpel wie einfach: Geboten wird eine Dusche, eine Verpflegungsmöglichkeit, Platz für den Computer und eine Schlafstätte. Alles, was ein Geschäftsreisender braucht, denn erwiesenermassen beschränkt sich der Aufenthalt für einen Business-Gast auf durchschnittlich 9 Stunden. Darin eingerechnet ist eine Stunde für die Dusche, sieben Stunden für den Schlaf und 1 Stunde für die restlichen Tätigkeiten, wie Zähneputzen etc.
Nach dem Bezahlen beim Check-in erhält der Gast die Nummer seiner Kapseleinheit (Frauen und Männer sind getrennt untergebracht) und einen Schrankschlüssel. Mit diesem geht es dann zur Umkleide, in welcher das eigene Gepäck eingeschlossen und das exklusive Nine-Hours-Outfit angezogen wird. In der Lounge Area kann sich der Gast anschliessend verpflegen und am Computer arbeiten. Vor dem Zubettgehen stehen Badetücher, Shampoo, Conditioner und Zahnbürsten selbstverständlich schon bereit. Um dem Gast den Aufenthalt in seiner kleinen Kapsel so angenehm wie möglich zu gestalten, wurde ein "Sleep Ambient Control System" eingebaut. Nicht unmerklich wichtig, denn schliesslich gibt es auch keine Fenster, in die morgendliches Sonnenlicht strahlen könnte. Nach dem Aufstehen wird der Schrankschlüssel dann an der Rezeption abgegeben und der nächste Kapselgast kann kommen.