Die prächtigen Holundersträucher am Waldrand und in den Gärten sind bereits jetzt Vorboten des Sommers und versprühen während der vollen Blüte ihren unvergleichlich süsslich-frischen Duft. Stilpalast zeigt, was sich mit den wunderbaren Blüten und Beeren der gesunden Pflanze alles herstellen lässt.
Der Holunderstrauch, bei uns auch Holder genannt, ist sowohl in Wäldern als auch in Gärten weit verbreitet. Die meiste Zeit des Jahres eher unauffällig, zieht er vor allem während seiner Blütenzeit (von Mai bis Ende Juni) die volle Aufmerksamkeit auf sich. Und dies nicht nur wegen seiner zarten, weissen Blüten-Dolden, sondern vor allem wegen seines starken Duftes, der bei Wind oft Dutzende Meter weit getragen wird. Schon vor Jahrtausenden waren auch die Kräfte des Holunders bereits bekannt. Und auch heute noch werden seine Blüten und Früchte als Heilmittel, Lebensmittel oder auch Farbstoff verwendet.
Die aromatischen Blüten können vielfältig weiterverarbeitet werden. So eignen sie sich für allerlei Köstlichkeiten in der Küche und sind erst noch gesund. Blüten in getrockneter Form werden z.B. als Tee für Schwitzkuren während Erkältungskrankheiten und Grippe sowie bei Blasen- und Nierenbeschwerden angewendet.
Ist die Blütezeit vorbei, bilden sich im Spätsommer (August/September) die schwarzen Beeren. Auch ihnen werden viele positive Eigenschaften zugeschrieben. Sie sind nicht nur reich an Kalium und enthalten viel Vitamin C, sondern sollen auch das Blut reinigen, den Darm regulieren und das Immunsystem stärken. Ein besonders beliebtes Hausmittel sind sie auch bei der Linderung von Erkältungskrankheiten. Ob als Saft, Marmelade, Sirup oder als Zugabe im Tee – die gesunden Powerbeeren können ebenfalls kulinarisch vielfältig verwertet werden. Roh sollte man sie allerdings nie essen, denn dann sind sie leicht giftig. Ausserdem empfiehlt es sich, den Saft nur in Massen zu geniessen, da er leicht abführend wirken kann.
Übrigens, wer zuhause einen zu gross gewachsenen Holunder-Strauch bzw. -Baum hat, sollte sich zweimal überlegen, ob er ihn fällen möchte. Dem Aberglauben nach wohnen darin nämlich die guten Hausgeister, die die Bewohner und das Haus beschützen.
Holunderblüten-Sirup
Den unvergleichlichen Duft frischer Holunderblüten fängst du mit diesem einfach herzustellenden Sirup ein. Wer allzu süsse Getränke nicht mag, der kann eine grosse Karaffe Wasser auch nur mit ein paar Tropfen dieses sommerlichen Sirups aromatisieren. Partytauglich ist der Mix mit einem Gläschen Sekt, Champagner oder Prosecco.
Holunderlimonade
Die Zubereitung dieses herrlich erfrischenden Sommergetränks ist zwar ein Kinderspiel, bis du die leckere Limonade aber geniessen kannst, brauchst du ein wenig Geduld. Die Holunderlimonade muss nämlich zuerst an der Sonne ruhen. Das Ergebnis wird dich aber dafür entschädigen.
Fruchtiger Holunder-Blüten-Gelée
Der goldfarbene Brotaufstrich aus Holünder-Blüten schmeckt dank Apfelsaft und den gesunden Blüten herrlich fruchtig und frisch. Die Zubereitung ist äusserst einfach und gelingt immer. Also unbedingt mal ausprobieren!
Holuderbeeren-Sirup
Im Gegensatz zum Holunderblüten-Sirup ist diese Variante mit den kräftigen, dunklen Beeren der Pflanze sehr intensiv und geschmacklich komplett anders, aber genauso gut. Die Farbe des Sirups wird dunkler, je stärker du die Beeren auspresst. Der Sirup eignet sich nicht nur für die Aromatisierung von Wasser, sondern macht sich auch in Desserts gut (z.B. über eine Kugel Vanille-Eis).
Appenzeller Holunder-Kompott
Holunder-Kompott, auch “Holderzonne” genannt, wurde im Appenzellerland früher oft zusammen mit gerösteten Brotwürfeln als Abendessen serviert und ist auch heute noch ein beliebtes Dessert. Ob zu Omeletten, Vanille-Eis oder Parfait: Das fruchtige Kompott ist sowohl warm als auch kalt serviert ein Hochgenuss.
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