Husten ist lästig, schlafraubend, anstrengend und manchmal sogar schmerzhaft. Wer beim mühsamen Erkältungssymptom aber nicht sofort zur Chemie-Keule greifen möchte, wählt stattdessen lieber ein Hausmittel. Stilpalast präsentiert kleine Helfer, die schon zu Grossmutters Zeiten die Heilung erfolgreich unterstützten.
Wickel-Trick
Wickel mit Quark haben vor allem bei Husten in der Nacht eine wohltuende und beruhigende Wirkung, denn sie helfen, verschleimte Bronchien zu lösen. Dazu den Quark (am besten Magerquark verwenden) grosszügig auf ein Baumwoll- oder Leinentuch (z.B. ein Geschirrtuch) geben und vorsichtig in der Mitte etwa fingerbreit verstreichen. Dazu muss die mit Quark bestrichene Fläche nur so gross sein, wie die Stelle, die du auf der Brust bedecken möchtest. Anschliessend die beiden sauberen Enden einschlagen und den Wickel etwas erwärmen (z.B. mit einer Wärmeflasche). Den warmen Quark-Wickel danach auf die Brust legen und mit Hilfe eines Wollschals oder eines wärmenden Wolltuches zudecken bzw. festbinden. Der Wickel kann problemlos auch die ganze Nacht getragen werden.
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Duft-Bad
Wohltuende Linderung verschafft bei einem lästigen Husten ein warmes Bad mit ätherischen Ölen. Thymianöl, Fichtennadelöl oder z.B. Eukalyptusöl eignen sich dabei besonders gut, um die Bronchien zu lösen und die gereizten Schleimhäute zu beruhigen. Achte darauf, dass das Badewasser nicht zu heiss ist und dass du das warme Nass nicht länger als zehn Minuten geniesst. Solltest du Fieber haben, ist ein warmes Bad strikt verboten, denn die Hitze würde deinen Körper dabei zusätzlich belasten.
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Honig-Zauber
Bei einem sehr trockenen Husten wirkt eine heisse Honigmilch lindernd und beruhigend. Dazu etwas Milch erwärmen, die Pfanne vom Herd nehmen und ca. 2 EL Honig (pro Tasse) einrühren. Auf eine warme Milch solltest du allerdings verzichten, wenn mit dem Husten Auswurf einhergeht. Milch kann dann nämlich die Schleimproduktion noch verstärken.
Wer Honig mag, kann ihn bei Husten auch einfach pur geniessen. Dazu zwischendurch ein Teelöffel Honig langsam auf der Zunge zergehen lassen. Mehr zur antibakteriellen und entzündungshemmenden Allzweckwaffe erfährst du hier.
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Sirup-Zeit
Schon zu Grossmutters Zeiten angewandt und noch immer ein Dauerbrenner gegen hartnäckigen Husten: Hausgemachter Hustensirup, bestehend aus Zwiebeln und Kandiszucker. Dazu 1 Handvoll Kandiszucker in einen Suppenteller geben. Eine Zwiebel grob hacken und über die Zuckerstücke streuen. Das Ganze anschliessend mit einem zweiten Suppenteller zudecken und über Nacht ziehen lassen. Der Zwiebelsaft-Sirup bildet sich nun so lange, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. 2 bis 3 Mal täglich 1 EL des Sirups trinken.
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Tea-Time
Tee trinken und abwarten? So verkehrt ist das nicht, denn Tee ist besonders schonend, schnell zubereitet und hilft tatsächlich, die lästigen Symptome zu lindern. Spezielle Hustentee-Mischungen in Form von Teebeuteln enthalten bereits wirkungsvolle Mixturen. Du kannst aber natürlich auch in der Drogerie bzw. Apotheke gezielt nach hustenlindernden Heilpflanzen in getrockneter Form (Blüten, Kräuter & Co.) fragen. Wichtig ist, den Tee lauwarm und schluckweise zu trinken. Mutter Natur hält gegen den lästigen Husten gleich mehrere Helfer bereit:
- Als perfekten Hustenlöser erweist sich Thymian. Seine ätherischen Öle wirken schleim- und krampflösend und fördern so das Abhusten.
- Schon in der Antike kannte man Eibisch und wusste die hustenreizlindernden und entzündungshemmenden Eigenschaften sehr zu schätzen. Tee aus der Eibischwurzel lindert Reizhusten.
- Ähnlich wie der Eibisch wirkt auch die Wilde Malve. Sie enthält einen Schleim, das sogenannte Malvin, der bei entzündeten Schleimhäuten beruhigend wirkt. Die Wilde Malve lindert dadurch den Hustenreiz und wirkt auch Hals- bzw. Rachenentzündungen entgegen. Für Tee werden sowohl die Malvenblätter als auch die –blüten verwendet.
- Fencheltee nützt nicht nur bei Bauchschmerzen von Babys, sondern auch bei Husten und zähem Schleim, der sich nicht lösen will. Der Tee wird aus Fenchelsamen zubereitet.
- Bestehen Probleme beim Abhusten, kann Anis sehr wirksam sein. Die Heil- bzw. Gewürzpflanze wirkt schleimlösend, antibakteriell und entspannend. Für den Tee werden die Anissamen verwendet.
- Bei ganz trockenem Reizhusten, der fast schon krampfartig auftritt, erweist sich Spitzwegerich als nützlicher Helfer in der Not. Seine volle Pflanzenkraft zeigt er auch bei Infektionen im Rachenbereich. Das Heilkraut gibt es als Tee oder als Sirup.
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Bonbons
Die Wirkung von Hustenbonbons ist bei Medizinern umstritten, einig sind sie sich aber bei der folgenden Tatsache: Während wir ein Bonbon lutschen, wird automatisch mehr Speichel produziert. Dieser wiederum lindert den Hustenreiz. Aus diesem Grund ist das gute alte Hustenbonbon als begleitendes Hausmittelchen immer noch besser, als direkt zur Chemie-Keule zu greifen.
Wichtig ist, dass die Bonbons oder Hustenpastillen wenn möglich keinen Zucker enthalten. Beruhigend wirken z.B. Sorten mit Eukalyptus oder Pfefferminze, zähen Schleim lösen Pastillen mit Tannenspitzenextrakt oder Isländisch Moos.
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Vorsicht
Klingen die Symptome nach 2-3 Wochen nicht ab oder verstärken sie sich gar, ist unbedingt ein Arzt zu konsultieren. Auch bei neuen Begleitsymptomen, wie z.B. Fieber, Schwindel, Atemnot und Abgeschlagenheit ist Vorsicht geboten und es sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
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