Honig schmeckt nicht nur gut, sondern ist auch noch gesund und macht schön. Stilpalast zeigt dir, was du mit dem süssen Naturprodukt in der Küche anstellen kannst, warum es u.a. auf die Lippen gehört und welche erstaunlichen Talente sonst noch im Honigtopf schlummern.
Honig-Facts
Seit jeher wird Honig verehrt. Funde belegen, dass der Mensch schon in der Jungsteinzeit Honig gesammelt hat und im alten Ägypten das süsse Gold gar als Speise der Götter und Quelle der Unsterblichkeit galt. Auch Hippokrates, der „Vater der Heilkunde“ wusste bereits, dass sich Honig auch zur Heilbehandlung eignet. Als Genussmittel, Energiespender und Muntermacher diente Honig den Römern, die beim Essen selten auf die süssliche Note verzichteten.
Das Sprichwort „Fleissig wie eine Biene“ kommt nicht von ungefähr. Für ein durchschnittliches Honigglas verlässt eine Biene nämlich bis zu 20'000 Mal ihren Bienenstock. Eine unglaubliche Arbeit steckt also hinter dem flüssigen Gold.
Ob dünnflüssig, etwas cremiger oder fast schon stichfest, ob tief gelb, bräunlich oder weiss – sowohl die Konsistenz als auch die Farbe ist abhängig von den Blüten bzw. des Honigtaus. Ebenso unterschiedlich ist auch der Geschmack des Naturprodukts, denn Pflanze ist nicht gleich Pflanze. Schmeckt ein Akazienhonig z.B. sehr mild, ist ein Weisstannenhonig im Vergleich dazu herb und eher kräftig.
Lagern solltest du Honig jeweils dunkel, trocken und kühl. Hat der Honig kristallisiert, ist er nicht verdorben. Du kannst ihn problemlos im Wasserbad bei 30 bis maximal 40°C vorsichtig wieder verflüssigen.
Gut zu wissen: Das Mindesthaltbarkeitsdatum von Honig ist jeweils auf etwa zwei Jahre angesetzt. Honig hält aber durch den hohen Zuckergehalt bei korrekter Lagerung nahezu unbegrenzt, er verändert dabei lediglich seine Konsistenz. Am besten schmeckt das Naturprodukt allerdings möglichst frisch.
Genuss
Honig ist in der Küche ein echter Alleskönner, denn er schmeckt nicht nur gut, sondern ist auch noch leicht verdaulich. Ein weiterer Vorteil ist, dass Honig überwiegend Trauben- und Fruchtzucker enthält und dadurch keinen Heisshunger auslöst wie herkömmlicher Zucker. Ausserdem enthält er rund 20% weniger Kalorien als Zucker.
Ob Desserts, Getränke, Marinaden, (Salat-)Saucen oder Suppen: Du kannst damit sowohl kalte als auch warme Speisen zubereiten oder verfeinern. Vor allem Speisen mit einer gewissen Säure (z.B. mit Zitronensaft, Essig, Sauerrahm etc.) können mit Honig ideal gemildert bzw. aufgepeppt werden. Oft reicht dazu schon eine Messerspitze oder ein Teelöffel. Perfekt harmoniert Honig auch mit Sauerkraut, Rotkraut, in süss-sauren Saucen oder in der Tomatensuppe.
Beim Abschmecken von warmen Speisen (Saucen, Suppen etc.) solltest du jedoch darauf achten, den Honig erst ganz am Schluss einzurühren, damit die Wirkstoffe noch erhalten bleiben. Ähnlich verhält es sich bei Heissgetränken, wie z.B. Tee. Den Honig solltest du auch hier erst beimischen, wenn das Getränk Trinktemperatur aufweist. Wird der Honig direkt in brühend heisses Wasser gerührt und möglicherweise auch noch für längere Zeit in der Thermoskanne stehen gelassen, verlieren die gesunden Honigfermente ihre Wirkung.
Wenn du zum Backen eine grössere Menge Honig statt Zucker verwenden möchtest, solltest du die Flüssigkeitsmenge im Rezept um etwa einen Fünftel nach unten korrigieren, denn der Honig selbst hat bereits einen Wasseranteil von ca. 20%. Weil Honig auch süsser schmeckt als Zucker brauchst du davon in der Regel eine etwas kleinere Menge (100 g Zucker ersetzt du – je nach Sorte – mit 75 g Honig). Enthält das Backgut eine grössere Menge an Honig, wird es ausserdem schneller braun. Am besten senkst du die Temperatur leicht, verlängerst aber die Backzeit.
Im Allgemeinen gilt es, verschiedene Honigsorten in der Küche auszuprobieren, denn Honig ist nicht gleich Honig. Für reines Süssen ist eher ein Honig mit wenig Eigenaroma zu empfehlen (z.B. Akazienhonig), für würzigere Noten bietet sich ein Waldhonig an. Grundsätzlich schmecken die hellen Honigsorten süsser als die dunklen.
Bei der Kombination von Honig und reiner Stärke (z.B. Mais-, Kartoffel- oder Reisstärke) ist allerdings Vorsicht geboten. Das Süssen mit Honig kann aufgrund eines darin enthaltenen, stärkespaltenden Enzyms eine eingedickte Speise im Nu wieder flüssig machen. Das Problem umgehen kannst du z.B. mit Agar-Agar oder Gelatine. Auch wenn Honig bei vielen Speisen als Zuckerersatz dient, sind einige Leckereien damit leider nur schwer oder gar nicht herzustellen. So ist eine Zuckerglasur mit Honig nicht möglich, ebenfalls ungeeignet ist Karamell, weil der Honig zu schnell bräunt. Auch eher ungünstig ist Honig als Ersatz von Gelierzucker in Konfitüren.
Gesundheit
Honig ist zu 100% natürlich und hat aufgrund seiner wertvollen Inhaltsstoffe auch diverse positive Einflüsse auf unsere Gesundheit. Nebst einem hohen Anteil an Frucht- und Traubenzucker enthält Honig Mineralstoffe, Aminosäuren, Vitamine (u.a. C, D und B), Enzyme, Pollen, Aromastoffe und ca. 15-21% Wasser.
Das süsse Hausmittelchen stärkt das Immunsystem und hat eine antibakterielle und antioxidative Wirkung. Davon profitiert nicht zuletzt auch das Verdauungssystem. Vor allem bei Erkältungskrankheiten mit Husten, Fieber und Halsschmerzen wird Honig mit seiner antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkung erfolgreich zur Linderung eingesetzt. Akazienhonig eignet sich dafür bestens und wirkt zusätzlich blutreinigend. Auch Eukalyptushonig hilft bei Erkrankungen der Atemwege, denn er wirkt optimal entzündungshemmend und schleimlösend. Liegt das Problem eher bei den Bronchien, ist Tannenhonig zu empfehlen, weil er besonders viele ätherische Öle enthält. Lindenhonig hat eine fiebersenkende Wirkung und beruhigt die Nerven. Bei Verdauungsproblemen hilft Buchweizenhonig mit besonders vielen Mineralstoffen.
Interessant ist, dass Honig aufgrund seiner antiseptischen Wirkung auch bei der Wundheilung eingesetzt werden kann. Er fördert in diesem Zusammenhang nicht nur das Zellwachstum, sondern sorgt zusätzlich für eine geringere Narbenbildung. Allerdings handelt es sich hier um speziellen medizinischen Honig aus Neuseeland, den sogenannten Medihoney. Dieser macht, wie eine kürzlich veröffentlichte Studie australischer Forscher zeigt, erstaunlicherweise sogar multiresistenten Keimen den Garaus und konkurrenziert bei deren Behandlung erfolgreich mit Antibiotika.
Vorsicht ist mit Honig allerdings bei kleinen Kindern unter 12 Monaten geboten. Gewisse Bakterien, die für Erwachsene völlig bedenkenlos sind, können im Honig überleben. Da aber die Darmflora kleiner Kinder noch nicht vollständig entwickelt ist, sind sie anfälliger für bakterielle Infektionen. Honig gehört deshalb nicht in den Ernährungsplan für Säuglinge und Kleinkinder unter 12 Monaten.
Schönheit
Dass sich Honig nicht nur im Innern des Körpers positiv auswirkt, sondern auch von aussen eine Wohltat ist, freut besonders die Haut. Die im Honig enthaltenen Nährstoffe versorgen sie nämlich optimal und kurbeln den Stoffwechsel an. Antioxidantien, Vitamine und Mineralien sind zudem ein echter Jungbrunnen. Honig eignet sich deshalb perfekt als Schönheitsmittel und ist praktischerweise für jeden Hauttyp geeignet.
Als Zusatz (3 EL) im Badewasser sorgt purer Honig zusammen mit Milch (ca. 1 Liter) für eine gepflegte und himmlisch zarte Haut. Er lässt sich natürlich aber auch gut mit ätherischen Ölen mischen.
Für eine babyweiche Haut im Gesicht ist Honig sowohl bei Peelings als auch Masken der ideale Begleiter. Und selbst spröde Lippen werden mit dem Beauty-Wunder Honig wieder samtig weich. Eine ebenso positive Wirkung hat er als nährende Kur auf die Haare.
Die süssen Wellness-Anwendungen kannst du ganz einfach und kostengünstig zuhause durchführen. Hier geht’s zu den komplett natürlichen Rezepten für Peelings, Masken & Co.