Der Body-Mass-Index (BMI) ist seit Jahrzehnten ein weltweit anerkannter Standard zur Einschätzung des Körpergewichts im Verhältnis zur Körpergrösse. Heute gilt der Wert als zu ungenau – und wird verdrängt von dem WHR (Waist-to-Hip Ratio). Stilpalast zeigt dir, was dahinter steckt und wie du deinen WHR einfach bestimmen kannst.
Die Grenzen des BMI
Vielen von uns ist der Body-Mass-Index seit vielen Jahren ein Begriff: Um ihn zu berechnen, wird das Körpergewicht in Kilogramm durch die Körpergrösse in Metern zum Quadrat geteilt. Doch trotz seiner langen Geschichte steht der BMI immer häufiger in der Kritik, da er eine Reihe von wichtigen Gesundheitsaspekten nicht berücksichtigt und zu einfach konstruiert ist.
Das grösste Manko? Der BMI berücksichtigt nur das Gewicht und die Körpergrösse und ignoriert damit viele Faktoren, die für die Gesundheit entscheidend sind. Das Hauptproblem des BMI ist die fehlende Unterscheidung zwischen Fett und Muskelmasse. Ein Körperbau, der viele Muskeln und wenig Fett hat, wird genauso bewertet wie einer, der viel Körperfett und wenig Muskelmasse aufweist – auch wenn der erste Fall weitaus gesünder ist. Dies führt dazu, dass viele Menschen, die in guter körperlicher Verfassung sind, fälschlicherweise als „übergewichtig“ eingestuft werden. Immer mehr ExpertInnen fordern deshalb eine Neubewertung.
Neuer Ansatz WHR: So rund ist (noch) gesund
Die Wissenschaft hat in den letzten Jahren neue Methoden entwickelt, die präzisere Aussagen über die Gesundheit eines Menschen zulassen. Statt sich allein auf den BMI zu verlassen, setzen immer mehr Fachleute auf umfassendere Messungen, die sowohl den Körperbau als auch die Verteilung von Fett und Muskelmasse berücksichtigen – wie zum Beispiel moderne Technologien wie Hautfaltenmessung und Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA) mit Hilfe einer professionellen Körperfett-Waage.
Eine der am häufigsten verwendeten Alternativen zum BMI ist schliesslich auch das Taille-Hüft-Verhältnis (Waist-to-Hip Ratio, WHR), das du ohne grossen Aufwand selbst bestimmen kannst. Der WHR misst das Verhältnis des Taillenumfangs zum Hüftumfang und gibt Hinweise darauf, wie sich Fett im Körper verteilt. Ein hoher Wert weist auf eine höhere Ansammlung von Bauchfett hin, was mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderen Gesundheitsproblemen verbunden ist. Ein idealer WHR liegt bei Frauen unter 0,85 und bei Männern unter 0,90. Das Taille-Hüft-Verhältnis gibt zudem Aufschluss über den Figurtyp: Ein Wert unter 0,80 spricht für eine Birnenform, ein Wert über 1,0 eher für die Apfelform.
Und so bestimmst du deinen WHR richtig:
Messe das Taille-Hüft-Verhältnis am besten morgens mit leerem Magen direkt auf der Haut, indem du im Stehen ein nicht dehnbares Massband zwischen den Beckenkamm und die unterste (12.) Rippe legst. Diese kannst du leicht ertasten. Messe bei normaler Atmung und achte darauf, dass das Massband gerade verläuft. Den Hüftumfang misst du an der breitesten Stelle um das Gesäss. Für beide Messungen solltest du mit seitwärts gestreckten Armen und geschlossenen Beinen gerade auf dem Boden stehen. Das Taille-Hüft-Verhältnis (WHR) kannst du nun ermitteln, indem du den Bauchumfang in Zentimeter durch den Hüftumfang in Zentimeter teilst.