Die Kokosnuss ist ein wahres Allroundtalent. Ob zur Schönheits- oder Körperpflege, in der Küche oder als gesundheitsförderndes Hausmittel: Besonders das Fett bzw. Öl der Palmfrucht bietet eine erstaunlich breite Anwendungspalette und hat ungeahnte Fähigkeiten.
Was Urvölker schon seit Tausenden von Jahren nutzen, muss in unseren Breitengraden immer zuerst als Super-Food oder Wundermittel betitelt werden, damit es die verdiente Aufmerksamkeit erhält. Schade eigentlich, denn oft sind Naturprodukte ohne Chemie und künstliche Zusätze wahre Alleskönner und werden häufig unterschätzt. So wie das Kokosöl, das sowohl bei innerer als auch äusserer Anwendung punktet und dabei eine erstaunliche Wirkung zeigt. Kein Wunder, wird die Kokospalme auch „Baum des Lebens“ genannt. Ganz nebenbei verströmt das Kokosöl einen betörenden Duft, der auch bei regnerischen Tagen an einen Palmenstrand erinnert und dabei sogar stimmungsaufhellend wirken kann.
Der Unterschied zwischen Kokosfett und Kokosöl liegt im entsprechenden Aggregatzustand. Unter 25°C hat das Kokosfett eine cremige Konsistenz, ist weiss-gelblich und fest. Über 25°C und damit auch dann, wenn das Fett die Körperoberfläche berührt, verwandelt es sich zu Öl.
Zu beachten ist jeweils die Qualität des Kokosöls. Zum empfehlen ist hochwertiges Öl aus Bio-Produktion, das kalt gepresst wird und ohne jegliche Zusatzstoffe auskommt (meist im Glas erhältlich und nicht ganz billig). Das natürliche Kokosfett ist keinesfalls zu verwechseln mit den industriell hergestellten Produkten. Kostengünstiges Kokosfett, welches im Supermarkt in grossen Töpfen verkauft wird, empfiehlt sich deshalb nur zum Frittieren.
Paradiesische Hausapotheke
Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben es bereits nachgewiesen: Kokosöl hat einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit. Das Öl der Palmfrucht ist ein wichtiger Lieferant von Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen. Leicht verträglich, wird das Kokosöl fast ohne Energieaufwand verdaut, liefert dabei aber Power für Körper und Geist. Es besitzt einen besonders hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren (90%). Ein beachtlicher Teil davon geht wiederum auf das Konto der wertvollen Laurinsäure, die wirksam gegen Bakterien und Viren hilft. Dank des kleineren Anteils Caprylsäure wirkt Kokosöl auch antimikrobiell und hilft damit bei der Bekämpfung von Pilzerkrankungen (z.B. Darmpilz Candida). Ausserdem unterstützt das gesunde Pflanzenöl bei der Wiederherstellung der Darmflora und stärkt dadurch auch das Immunsystem.
Ganz nebenbei kurbelt es auch noch den Stoffwechsel an und reguliert die Verdauung. Positiv sind auch die Auswirkungen auf die Blutfettwerte: Durch den Konsum von Kokosöl wird der Anteil an „gutem“ Cholesterin (HDL) nämlich erhöht. Aufgrund seiner antibakteriellen, antiviralen und fungiziden Wirkung unterstützt Kokosöl auch zuverlässig die Haut bei der Wundheilung (auch Narbenbehandlung) und beruhigt sie ebenso bei Juckreiz. Wer Mückenstichen vorbeugen möchte, der streicht sich die Haut einfach mit dem paradiesisch duftenden Kokosöl ein.
Natürlicher Beauty-Helfer
Der hohe Anteil an Antioxidantien verspricht nicht nur innerlich eine positive Wirkung, sondern auch äusserlich: Das Hautbild wird verbessert, gestrafft (Anwendung auch bei Cellulite) und ein jugendlicheres Aussehen ist das Ergebnis. Kokosöl spendet der Haut ausserdem hochwirksame Pflege und Feuchtigkeit (perfekt auch als Lippenpflege). Und dabei profitiert nicht nur trockene und schuppige Haut, sondern auch fettige Haut, deren Talgdrüsen mit Hilfe des Öls reguliert werden. Durch die antibakterielle Wirkung wird Kokosöl auch erfolgreich als reizfreies Mittel bei Akne oder Ekzemen angewendet.
Auch dem Haar spendet Kokosöl wertvolle Feuchtigkeit und schenkt ihm Kraft. Eine Haarpackung stärkt die Haarstruktur und verleiht mattem und strapaziertem Haar wunderbaren Glanz. Zusätzlich werden die Haarwurzeln stimuliert (wirkt vorbeugend bei Haarausfall). Bei empfindlicher Kopfhaut und Schuppen schafft eine Massage mit Kokosöl Abhilfe. Dazu regelmässig etwas Öl auf die Kopfhaut und das Haar geben, einmassieren und danach gründlich auswaschen.
Kokosöl kann auch wunderbar den herkömmlichen Make-up-Entferner ersetzen. Dazu etwas Kokosöl auf ein Wattepad geben und wie gewohnt abschminken. Das Öl löst das Make-up und spendet zusätzlich wertvolle Feuchtigkeit.
Kaum zu glauben, aber Kokosöl kann sogar als Deo-Ersatz verwendet werden. Wer das Öl auf die frisch gewaschenen Achseln gibt, verleiht ihnen nicht nur ein samtiges Gefühl und pflegt die empfindliche Achselhaut, sondern erhält durch den antibakteriellen Wirkstoff auch zuverlässigen Schutz – und dies ganz ohne künstliche Zusätze.
Kulinarischer Genuss
Das pflanzliche Öl ist nicht nur sehr gesund und macht schön, sondern lässt sich praktischerweise auch noch gut in der Küche verarbeiten. Kokosöl bzw. -fett kann nämlich im Gegensatz zu Olivenöl oder Butter auch bei hohen Temperaturen zum Braten, Backen oder Frittieren verwendet werden, ohne dass es dabei Schadstoffe entwickelt, sich zersetzt oder bitter wird.
Ob Fleisch, Fisch oder Gemüse, als Power-Zusatz in einem Smoothie, als Brotaufstrich oder gar im Kaffee: Durch den milden Geschmack lässt sich mit Kokosöl in der Küche so ziemlich alles nach Lust und Laune zubereiten – sofern man natürlich den leichten Kokos-Beigeschmack auch mag.
Ein Tipp für alle Back-Fans: Die in Kuchen-Rezepten aufgeführte Butter lässt sich auch problemlos durch Kokosöl ersetzen. Dabei das folgende Verhältnis beachten: 100 g Butter = 60 g Kokosöl plus 4 EL Wasser (das Kokosöl enthält kein Wasser und ist ergiebiger als Butter, deshalb der Mengenunterschied).