Im Netz kursieren Dutzende von Abnehm-Weisheiten. Wir haben die 16 bekanntesten Schlank-Mythen mit Hilfe von neusten wissenschaftlichen Studien unter die Lupe genommen und verraten dir, welche im Kampf gegen zuviel Pfunde tatsächlich Erfolge versprechen und welche du getrost aus deinem Kopf streichen kannst.
Mehr Erfolg durch weniger Verbote
Richtig! Diverse Studien in den USA haben gezeigt, dass Diäten mit strikten Regeln (No-Carb, Verbot von Süssem und Fast Food etc.) auf Dauer den Erfolg einer Abnehmkur schmälern können. Die Teilnehmer mit Verboten hatten mit häufigeren Fressattacken und Rückschlägen zu kämpfen, als die Testpersonen, die sich ab und zu eine kleine „Sünde“ erlaubt haben. Am besten gehst du eine Diät mit dem folgenden Slogan an: „Alles ist erlaubt, einfach in Massen.“ Nach diesem Prinzip arbeiten übrigens auch alle renommierten und erfolgreichen Diätzentren.
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Ausdauertraining als Fettkiller
Nur bedingt richtig! Sport- und Ernährungswissenschaftler konnten nachweisen, dass häufigere kurze Sporteinheiten (z.B. 20 Minuten Ausdauer und 20 Minuten Workout) besser für die Fettverbrennung sind als ein einziges 90-Minuten-Ausdauertraining. Wenig effektiv für den Fettabbau sind übrigens auch ein tägliches Training und Sporteinheiten bis zur totalen Erschöpfung. Für eine optimale Fettverbrennung benötigt der Körper Zeit, sich zu regenerieren.
Fett macht fett
Falsch! Neuste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Fett sogar unabdingbar zur Erhaltung eines gesunden Gewichtes ist. Wichtig ist einfach, dass du ungesättigte Fettsäuren (z.B. aus Fisch, Samen, Nüsse, Olivenöl und Avocados) bei der Nahrungszufuhr bevorzugst. Gesunde Fette können dem Körper sogar helfen, Fett zu verbrennen. Eine Studie in Grossbritannien zeigte, dass die Probanden, die am meisten ungesättigte Fettsäuren verzehrten, weniger Bauchfett hatten als diejenigen, die am wenigsten von den gesunden Fetten verzehrten. 60 g (für eine Frau) bis 80 g (für einen Mann) pro Tag bei 2’000 Kalorien sind optimal.
Eiweiss hält schlank
Richtig! Eiweiss per se macht zwar nicht schlank, aber es ist der beste Sattmacher, der uns bei der Ernährung zur Verfügung steht. Und wer satt ist, hält auch eine Diät besser durch. Zudem ist wissenschaftlich mehrfach bewiesen worden, dass Eiweiss den Stoffwechsel um rund 30 Prozent mehr ankurbelt als die Fette und Kohlenhydrate. Somit macht eiweissreiches Essen nicht so leicht dick. Eine grosse europäische Studie (Diogenes) hat auch aufgezeigt, dass Eiweiss am besten vor dem Jojo-Effekt schützt. Deshalb gilt es, nach einer Diät verstärkt auf fettarme Milchprodukte, Eier, Hülsenfrüchte, Fisch und mageres Fleisch mit Gemüse zu setzen. Wer täglich bei einer Diät nicht mehr als 1200 bis 1500 Kalorien zu sich nimmt, der sollte darauf achten, dass er ca. 1 Gramm Eiweiss pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nimmt.
Dünn dank Reiswaffeln und Knäckebrot
Falsch! Reiswaffeln haben mehr Kalorien und machen weniger satt als gekochter Reis. Zudem hemmen sie die Fettverbrennung. Rund ein Drittel mehr Kalorien als Mischbrot hat auch das Knäckebrot, da es meist mehr Weissmehl enthält.
Fettarme Milch hilft bei Diäten
Falsch! Vollmilch mit 3.5 Prozent Fettanteil unterstützt nachweislich das Abnehmen, weil sie die Sättigungshormone anregt.
Mahlzeiten auslassen macht dünn
Falsch! In Hungerphasen stellt der Körper den Stoffwechsel auf Sparflamme und das Essen bei der nächsten Mahlzeit wird gleich in Fettpolster angelegt. Aus diesem Grund bringen auch Hungerdiäten überhaupt keinen langfristigen Erfolg (JoJo-Effekt).
Viele kleine Mahlzeiten sind am besten
Bedingt falsch oder richtig. Bislang konnte keine Studie diese These belegen. Es kommt immer auf die gesamte Anzahl von Kalorien an, die man täglich zu sich nimmt – ob in drei oder fünf Mahlzeiten, ist völlig egal.
Obst ist immer erlaubt
Falsch! Auch wenn Obst gesund ist, solltest du es bei einer Schlankkur nur in Massen zu dir nehmen (und am besten nicht mehr am Abend). Der hohe Zuckergehalt in süssen Früchten lässt den Blutzuckerspiegel ansteigen. Dies wiederum löst Heisshunger-Attacken aus.
Light-Produkte machen leicht
Falsch! Diese Produkte haben zwar weniger Kalorien. Sie sättigen dafür aber auch schlechter, sodass du mehr davon essen musst, um nicht mehr hungrig zu sein.
Leinsamen helfen beim Abnehmen
Richtig! Leinsamen enthalten eine grosse Menge an Omega-4-Fettsäuren, die wiederum dem Körper helfen, den Stoffwechsel und die Fettverbrennung auf Hochtouren zu bringen. Mit etwas in Wasser eingelegten Leinsamen (geschrotet) oder Leinöl erhalten also Smoothies, Salate oder Müesli einen perfekten Fatburner-Booster.
Brauner Zucker ist gesund
Die dunkle Zuckervariante wurde lediglich im Naturzustand belassen. Gesünder und kalorienärmer als weisser ist er jedoch nicht, auch wenn er über etwas mehr Mineralstoffe verfügt. Diese sind jedoch äusserst gering und vernachlässigbar.
Kartoffeln machen dick
Falsch! Mit nur rund 70 Kalorien pro 100 Gramm ist die Knolle ein Leichtgewicht. Erst das Frittieren macht die Kartoffel zu einer Diätsünde.
Honig ist besser als Zucker
Richtig. Bezüglich der Kalorienbilanz unterscheiden sich die beiden zwar kaum. Da der Anteil an Fructose im Honig etwas höher ist als beim Zucker und dieser süsser schmeckt als Glocose, benötigst du zum Süssen von Speisen jedoch weniger Honig und sparst damit Kalorien. Zudem konnte dem Honig in diversen wissenschaftlichen Studien eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung nachgewiesen werden, insbesondere im Rohgenuss (nicht erhitzt in der Milch bzw. im Tee!). Mehr zur Allzweckwaffe erfährst du hier.
FdH ist die einfachste Abnehmmethode
Falsch! FdH bedeutet «Friss die Hälfte». Tatsächlich verliert man mit dieser Methode zu Anfangs auch einige Pfunde, schliesslich wird dem Körper ja auch nur die Hälfte von Kalorien zugeführt. Auf Dauer ist diese Methode aber nicht zu empfehlen, weil nicht nur die Kalorien-, sondern auch die Mineral- und Vitaminzufuhr halbiert wird. Deshalb empfehlen Ernährungswissenschaftler die FdH-Methode nur für Kalorien- und Fettbomben. Bei ballaststoffreichen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse und Vollkorn gilt: FdD (Friss das Doppelte)!
Sport verzeiht jede Sünde
Falsch. Sport ist zwar ein sehr gutes Mittel, um Kalorien zu verbrennen. Leider sind es aber nicht so viele, wie man oft denkt. Eine halbe Stunde Joggen schafft zum Beispiel nur Platz für einen Schokoriegel. Grafik: lifeline.de