Bei der Fashion Week in der britischen Metropole für den kommenden Herbst und Winter griffen viele Designer in die Retro-Kiste und liessen den Charme der 60er- und 70er-Jahre aufleben.
Mit seiner Herbst/Winter-Kollektion „Patchwork, Pattern und Prints“ für Burberry Prorsum weckte Christopher Bailey Erinnerungen an die späten 60er- und frühen 70er-Jahre: florale Drucke auf romantischen Hippie-Kleidern mit transparenter Spitze, bunte Trenchcoats aus nordenglischen Quilt-Stoffen, Overknees und Hänger aus Wildlederflicken und Fransencapes in Erdfarben.
Auch Jonathan Saunders liess sich von früheren Mode-Jahrzehnten inspirieren und präsentierte viele Teile in einer für die 60er-Jahre typischen Silhouette mit plakativen Farbkombinationen und graphischen Mustern. Etwas dezenter ging es da bei der Show von Christopher Kane zu und her. Seine Kollektion war geprägt von Transparenz und subtiler Erotik und trug dem Aspekt der Verführung mit dem omnipräsenten Schlangenprint Rechnung.
Auf der 80er-Jahre-Welle surft im kommenden Herbst/Winter JW Anderson. Der aufstrebende Jungdesigner schickte die Models ohne Furcht vor bunten Mustern in glitzernden und breitschultrigen Lurexblusen- und jacken sowie weiten Ledermänteln im Matrix-Stil und Stiefeln im Stulpen-Look über den Laufsteg.
Farbenfroh und sehr spielerisch präsentierte sich auch die Kollektion von Peter Pilotto und Christopher de Vos, die für ihre Designs ausgefallene Muster von Flipperautomaten und Brettspielen verwendeten. Um einen optischen „Overkill“ zu vermeiden, setzten sie mit taillierten Kleidern, geschlitzten Jupes sowie körpernahen Pullovern und Beinkleidern auf eine schmale Silhouette.
Unter dem Motto „It’s Cirque du Sophia“ lud Designerin Sophia Webster die Gäste zu ihrer Runway-Show in eine alte Kapelle ein, wo sie die ausgefallenen Schuhentwürfe in einer schrillen, aber gleichzeitig auch zauberhaften Show präsentierte. In spacigen Ufo-Outfits führten die Models opulente und verspielte Schuhmodelle mit viel Glitzer und hohen Absätzen vor. Bei der bekannten Schuhdesignerin scheint alles möglich zu sein. Fragt sich nur, wer die äusserst kreativen Modelle zu tragen wagt.