Nicht nur klassisch zur Hochzeit, zum förmlichen Business-Outfit oder zur edlen Abendgarderobe, sondern auch in der Freizeit: das Einstecktuch trägt Mann heute wann und wie es ihm passt. Die aktuelle Männermode soll zwar schick, aber bitte trotzdem lässig sein. Einschränkungen gibt es wenige, lediglich Empfehlungen. Auf zur neuen und trendigen Spiessigkeit!
Die Auferstehung des schicken Schnösels
Anfang des 19. Jahrhunderts trug man das Einstecktuch, auch Kavalierstuch genannt, vor allem zu Reitkleidung oder an festlichen Anlässen. Was damals noch als Schnupftuch in die Brusttasche gesteckt wurde (daher der Begriff „Pochette“), ist heute nur noch modische Zierde ohne eigentliche Funktion. Das Tuch wird schon lange nicht mehr nur zu hochoffiziellen Anlässen, schick im Büro, edel an Hochzeiten oder am Abend getragen, sondern auch lässig zum sportlichen Sakko oder zur Jeans und Chino kombiniert.
Ob traditionell, bunt gemustert, schlicht oder einfarbig – ein Einstecktuch aus Baumwolle, Seide oder Leinen wirkt immer modisch und kann ein Erscheinungsbild komplettieren oder zumindest jedes Sakko optisch aufwerten. Für elegante Outfits ist es ohne Zweifel die Krönung. Generell gilt, dass weisse Einstecktücher eher stilvoll wirken und zu den meisten Anzügen passen, je auffälliger das Muster oder die Farbe ist, desto weniger festlich wirkt das Einstecktuch. Das Pochette sollte nicht zu klein sein und im Idealfall eine gerollte Kante haben. Dadurch ist der Faden nicht sichtbar.
Immer korrekt ist beispielsweise das Kombinieren mit einer Krawatte (aber bitte nicht im indentischen Stoff). Bei formellen Anlässen zieht man das Einstecktuch nur ca. 1-2 cm heraus. Richtig cool und dandyhaft wirkt das Einstecktuch, wenn es weiter herausgezogen wird. Faltfaule Männer kaufen sich am besten ein Einstecktuch aus Baumwolle, falten es entsprechend und fixieren es mittels Bügeleisen.
Damit das Einstecktuch richtig wirkt, muss es zuerst einmal korrekt gefaltet werden. Das Falten ist zugegebenermassen Übungssache, aber defintiv keine grosse Hexerei. Aus über Dutzend Falttechniken gehören die folgenden vier Arten zu den bekanntesten:
Rechtecksfaltung (Amerikanische Faltung)
Diese zeitlose, edle und klassische Faltung ist besonders wegen ihrer professionellen Wirkung bei Geschäftsleuten beliebt. Von dieser Falttechnik stammt übrigens der englische Begriff für das Einstecktuch „Pocket Square“. Am besten eignen sich dafür schlichte, einfarbige Tücher, traditionell in Weiss, aus Seide oder Leinen. Diese Falttechnik passt zum Beispiel zu Anzügen in Anthrazit, Dunkelblau oder zum Nadelstreifenanzug.
Dreiecksfaltung (One-Corner-Up-Faltung)
Etwas weniger formell, dafür eleganter wirkt die Dreiecksfaltung, die zu jeder Taschenbreite passt, weil sie sich problemlos der Grösse angleichen lässt. Einfarbige oder gestreifte Einstecktücher wirken sehr interessant. Insbesondere glatte Seidentücher sind für diese Falttechnik geeignet.
Doppelspitzenfaltung (Two-Corners-Up-Faltung)
Wie der Name schon sagt, wir das Tuch doppelt gefaltet und sitzt somit viel stabiler. Die Faltung ist zwar nicht ganz so traditionell, wirkt aber gerade deshalb nicht so alltäglich und dadurch interessanter. Einfarbige Tücher, vor allem in hellen Farben, kommen dabei besonders zur Geltung.
Bauschfaltung
Auf den ersten Blick erscheint die Bauschfaltung so, als ob das Tuch ganz zufällig in die Tasche gesteckt wurde. Diese Lässigkeit spiegelt sich auch in den dafür geeigneten Tüchern wider. Ob gemustert, getupft, leuchtende Farben oder breite Streifen – diese Art, das Tuch einzustecken, versprüht lässige Eleganz und gefällt nicht nur Liebhabern von englischer Herrenmode, sondern auch stilbewussten Trendsettern. Für eine optimale Bauschung nimmt man am besten ein dünnes Tuch (z.B. Seide).
Tutorial
Im folgenden Tutorial werden die vier Falttechniken nochmals ausführlich gezeigt:
Shops für Einstecktücher
Eine schöne Auswahl an Einstecktüchern ist beispielsweise bei folgenden Shops erhältlich: