
Grossstädte wie London, Paris, Rom und Madrid werden immer faszinieren – doch das wahre Herz Europas schlägt oft in seinen kleinen Städten. Abseits der grossen Metropolen verbergen sich idyllische Orte voller Geschichte, Charme und unvergleichlicher Schönheit. Von mediterranen Küstenperlen über den traumhaften Norden bis hin zu den sanften Hügeln der britischen Cotswolds – diese acht Kleinode bieten viel Magisches und unvergessliche Erlebnisse.
Bibury, Grossbritannien
Bibury, oft als das schönste Kleinstädtchen Englands bezeichnet, liegt im Herzen der malerischen Cotswolds im Südwesten von England und lediglich 90 Zugminuten von der Londoner Metropole entfernt. Mit seinen honigfarbenen Steinhäusern, die sich entlang des sanft plätschernden Flusses Coln schmiegen, wirkt der Ort wie aus einem Märchenbuch entsprungen. Die berühmte Arlington Row, eine Reihe uralter Weberhäuschen aus dem 14. Jahrhundert, ist das wohl meistfotografierte Motiv der Region. Ein Spaziergang durch die Altstadt führt vorbei an blühenden Gärten, alten Steinbrücken und traditionellen Pubs, in denen du dich mit lokalem Bier (Ale) und britischen Spezialitäten verwöhnen lassen kann. NaturliebhaberInnen können anschliessend frisch gestärkt die idyllische Umgebung mit saftigen Wiesen und idyllischen Gewässern erkunden. Tipp: Die weltberühmte Bibury Trout Farm bietet frischen Fisch und ein entspanntes BBQ- und Picknickerlebnis.



Reine, Norwegen
Reine, ein atemberaubendes Fischerdorf auf den Lofoten, gilt bei Einheimischen als eines der schönsten Reiseziele Norwegens. Umgeben von majestätischen, schroffen Bergen, tiefblauen Fjorden und malerischen roten Rorbuer-Hütten, bietet der Ort eine Szenerie wie aus einem Gemälde. Das Highlight ist der Aufstieg auf den Reinebringen, von dessen Gipfel sich ein spektakulärer Panoramablick auf das Dorf und die umliegenden Inseln eröffnet. Bootsfahrten durch den Reinefjord, Kajaktouren und Nordlichter im Winter machen Reine zu einem Paradies für Naturfans. Ob bei einem Spaziergang entlang der Küste oder bei frischem Fisch in einem gemütlichen Restaurant– Reine dürfte auch dich mit seiner unberührten Natur und dem nordischen Charme faszinieren.
Zu erreichen ist Reine in einer abwechslungsreichen 4,5 stündigen Autofahrt vom Flughafen Evenes, der von Zürich aus mit der Fluggesellschaft Edelweiss direkt angeflogen werden kann.



Ericeira, Portugal
Ericeira, ein malerisches Fischerdorf an der Atlantikküste Portugals, liegt etwa 50 Kilometer nordwestlich von Lissabon. Es ist bekannt für sein traditionelles Flair, seine atemberaubenden Klippen, goldenen Sandstrände und für Europas einzige «World Surfing Reserve». Die Strände wie Ribeira d’Ilhas, Coxos und Foz do Lizandro bieten perfekte Wellen für SurferInnen aller Niveaus. Doch auch Nicht-SurferInnen kommen in Ericeira auf ihre Kosten: Die Altstadt verzaubert mit ihren weiss-blauen Häusern, engen Gassen und gemütlichen Cafés mit Meerblick. Sehenswürdigkeiten wie die Kirche São Pedro, das Fischereimuseum und die beeindruckenden Küstenwanderwege machen Ericeira (90 Minuten mit dem Linienbus von Lissabon entfernt) zu einem idealen Reiseziel für Natur- und Kulturfans.



Albarracín, Spanien
Hoch oben in den Bergen der Region Aragón thront Albarracín, eine der schönsten Kleinstädte Spaniens. Mit seinen rötlich schimmernden Sandsteinhäusern, zuaberhaften Kopfsteinpflastergassen und der imposanten Stadtmauer wirkt der Ort wie aus einer anderen Zeit. Zu den Highlights zählen die gut erhaltene Mauer von Albarracín, die atemberaubende Ausblicke auf das umliegende Tal bietet, sowie die Kathedrale El Salvador, ein Meisterwerk aus dem 16. Jahrhundert. Ein Spaziergang durch die verwinkelten Strassen führt vorbei an blumengeschmückten Balkonen, kleinen Plätzen und der maurischen Festung Alcázar, die über der Stadt wacht. NaturliebhaberInnen finden im nahegelegenen Naturpark Pinares de Rodeno beeindruckende Felslandschaften mit prähistorischen Höhlenmalereien.
Am besten erreichst du Albarracín mit dem Auto von Valencia oder Saragossa aus – beide Städte liegen etwa zwei Autostunden entfernt. Alternativ kannst du auch mit dem Zug bis Teruel reisen. Von dort ist es nur noch eine kurze Busfahrt in Spaniens mittelalterliches Juwel.



Dinant, Belgien
Eingebettet zwischen steilen Felsen und dem ruhigen Fluss Maas, strahlt Belgiens Kleinod eine unvergleichliche Eleganz aus. Die imposante Zitadelle von Dinant, hoch über der Stadt thronend, erzählt von einer bewegten Geschichte und bietet einen spektakulären Blick über die malerische Kulisse. Direkt darunter ragt die gotische Collégiale Notre-Dame mit ihrem markanten Zwiebelturm empor – ein Wahrzeichen der Stadt.
Dinant ist nicht nur die Geburtsstadt von Adolphe Sax, dem Erfinder des Saxophons, sondern auch ein Paradies für Natur- und Abenteuerfans. Bootsfahrten auf der Maas, Kajaktouren durch die wildromantische Lesse-Schlucht oder eine Erkundung der beeindruckenden Höhlen von Han-sur-Lesse machen die Region zu einem Traumziel für EntdeckerInnen. Ein Besuch der Abtei von Leffe, in der das berühmte Bier gebraut wird, rundet das Erlebnis ab.
Am besten verbindest du den Besuch von Dinant mit einem Citytrip nach Brüssel. Von Belgiens Hauptstadt bringt dich eine direkte Zugverbindung in weniger als zwei Stunden in die pittoreske Kleinstadt.



Cudillero, Spanien
Wer unverfälschte Küstenromantik erleben möchte, ist hier genau richtig. Wie ein verstecktes Amphitheater schmiegt sich Cudillero an die Steilküste Asturiens – seine bunten Fischerhäuser kaskadenartig über der glitzernden Bucht aufgereiht. Das malerische Hafenstädtchen verzaubert mit verwinkelten Gassen, frischer Meeresluft und authentischer nordspanischer Atmosphäre.
Zu den Highlights zählt die Aussichtsroute der Miradores, die spektakuläre Blicke auf das tiefblaue Kantabrische Meer bieten. Die Iglesia de San Pedro, eine gotische Kirche im Herzen des Dorfes, erzählt von Cudilleros maritimer Geschichte. Am Hafen laden kleine Tavernen dazu ein, fangfrischen Fisch und die asturische Spezialität Fabada (ein Bohneneintopf) zu geniessen.
Nur wenige Kilometer entfernt locken zudem die wilden Strände von Playa del Silencio und Playa de Gueirúa, die mit ihren dramatischen Felsformationen und türkisfarbenem Wasser echte Naturwunder sind. Das grüne Hinterland Asturiens mit seinen saftigen Wiesen und charmanten Bergdörfern bietet schliesslich traumhafte Wandermöglichkeiten.
Am einfachsten gelangst du mit dem Auto über die A-8 (die Küstenautobahn des Nordens) nach Cudillero. Wer öffentliche Verkehrsmittel bevorzugt, nimmt den Zug oder Bus von Oviedo oder Gijón – beide Städte sind weniger als eine Stunde entfernt.



Bolsena, Italien
Bolsena, eine der bestgehüteten Perlen Mittelitaliens, liegt malerisch am Ufer des gleichnamigen Sees und verzaubert mit mittelalterlichem Flair, sanften Hügeln und kristallklarem Wasser. Geprägt von etruskischer Geschichte und römischem Erbe, lädt die Stadt zu einer Reise durch die Zeit ein. Über der Altstadt thront die imposante Rocca Monaldeschi, eine Festung aus dem 13. Jahrhundert, die heute ein Museum zur Geschichte der Region beherbergt. Die Basilika Santa Cristina, Schauplatz des eucharistischen Wunders von Bolsena, zieht PilgerInnen aus aller Welt an. Entlang der Seepromenade lassen sich gemütliche Cafés, charmante Trattorien und kleine Strände entdecken – ideal für entspannte Stunden am Wasser.
Auch die Umgebung bietet faszinierende Ausflugsziele: Die Insel Bisentina, mit ihren Renaissance-Kapellen und üppigen Gärten, ist per Boot erreichbar. Nur wenige Kilometer entfernt liegen zudem die geheimnisvolle Tuffsteinstadt Civita di Bagnoregio, auch „die sterbende Stadt“ genannt, sowie die etruskischen Nekropolen von Tarquinia.
Bolsena ist übrigens ganz leicht in einer rund zweistündigen Autofahrt über die Via Cassia (SS2) von Rom oder Florenz aus zu erreichen. Alternativ führt eine direkte Zugverbindung von Rom bis nach Orvieto (ca. 110 Min.), von wo aus Busse oder Taxis die letzten Kilometer überbrücken.



Nafplio, Griechenland
Du planst eine Reise nach Griechenland? Dann können wir dir diesen wunderschönen Ort wärmstens empfehlen. Mit seinen neoklassizistischen Herrenhäusern, blumengeschmückten Gassen und einer traumhaften Lage am Argolischen Golf gilt Nafplio als eine der schönsten Städte Griechenlands. Einst die erste Hauptstadt des modernen Griechenlands, verzaubert sie heute mit venezianischem Charme, osmanischen Einflüssen und einem Hauch mediterraner Eleganz.
Über der Stadt thront die imposante Festung Palamidi, die nach 999 Stufen atemberaubende Ausblicke über das Meer und die Altstadt bietet. Direkt am Hafen liegt die kleine Inselburg Bourtzi, ein ehemaliger venezianischer Aussenposten, der mit dem Boot erreicht werden kann. Die verwinkelten Strassen der Altstadt mit ihren pastellfarbenen Fassaden, Bougainvillea-bedeckten Balkonen und lebhaften Plätzen laden zum Flanieren ein.
Die Umgebung bietet ebenfalls lohnende Ausflüge: Das antike Mykene liegt nur 30 Minuten entfernt. Zum Baden und Relaxen unter der griechischen Sonne locken die idyllischen Strände von Karathona und Tolo mit kristallklarem Wasser.
Nafplio ist problemlos von Athen aus zu erreichen: Eine malerische, zweistündige Autofahrt über den Kanal von Korinth oder eine bequeme Busverbindung (die Fahrt dauert rund 2 Std.) machen die aparte Kleinstadt leicht zugänglich.


