Wer mit dem Nachwuchs im Auto unterwegs ist, sollte stets auf ausreichende Sicherheit achten. Abhängig vom Alter brauchen Kinder einen angepassten Sitz, auch in der Schweiz. Sind Kinder unter zwölf und kleiner 150 cm, müssen sie einen Kindersitz haben, um die Sicherheit zu gewährleisten. Hier gibt es die wichtigsten Tipps für die Auswahl des optimalen Kindersitzes und noch mehr Sicherheit für den Nachwuchs im Fahrzeug.
Ein Kindersitz darf bei Reisen mit dem Auto nicht fehlen, denn schliesslich soll auch der Nachwuchs die Welt erkunden können. Altersgerecht und optimal gesichert – das sind auch die rechtlichen Vorgaben in der Schweiz, wenn Eltern mit Kindern im eigenen Auto unterwegs sind. Die optimale Sitzposition ist mindestens genauso wichtig, wie die Unterhaltung des Nachwuchses.
Gerade auf längeren Fahrten drückt der Gurt bei fehlender Passgenauigkeit oder es wird im falsch gewählten Kindersitz zu eng. Die Folge: Kinder quengeln und fordern zusätzliche Aufmerksamkeit der Eltern. Wer gut vorbereitet ist, achtet nicht nur auf den optimalen Kindersitz, sondern nimmt auch Spielzeug oder Food Art (beispielsweise ein Puppengesicht aus Reis und Gemüse) für den Nachwuchs mit an Bord, die spassvoll verspeist werden kann.
Gesetzliche Anforderungen für Kindersitze
Der richtige Kindersitz für das Auto muss auch in der Schweiz bestimmte gesetzliche Anforderungen erfüllen. Sitz oder Gurt? Das Alter und die Körpergrösse sind entscheidend. Kinder unter 150 cm Körpergrösse und unter zwölf Jahren brauchen einen passgenauen Kindersitz. Ab einer Körpergrösse über 150 cm oder über zwölf Jahren reicht der Sicherheitsgurt. Eine zusätzliche Sitzerhöhung sorgt für einen deutlich besseren Komfort, vor allem auf längeren Fahrten.
Die Rechtsprechung in der Schweiz ist klar: Bei der Auswahl des Kindersitzes müssen Eltern darauf achten, dass er dem Gewicht und Alter des Nachwuchses entspricht und über ein zugelassenes Prüfetikett verfügt.
Kindersitz vorne oder hinten?
Untersuchungen haben ergeben, dass viele Kinder im Auto völlig falsch sitzen. Sie werden beispielsweise nicht richtig angeschnallt oder haben einen unpassenden Kindersitz. Grundsätzlich darf der Nachwuchs vorne oder hinten (altersunabhängig) im Fahrzeug mitfahren. Sitzt das Kind auf dem Beifahrersitz, sollte unbedingt auf die Deaktivierung des Airbags geachtet werden, wenn beispielsweise spezielle rückwärtige gerichtete Sitze (z.B. Maxicosi) zum Einsatz kommen.
Optimaler Kindersitz: die wichtigsten Tipps
Damit der Kindersitz optimal passt, sollte er vor dem Kauf im Auto ausprobiert werden. Einige Fahrzeuge haben eine ungünstige Höhe des Gurtes, sodass ein nicht passender Sitz zur Reibung des Gurtes führen kann. Nicht nur im eigenen Auto ist der Kindersitz bis zu einem gewissen Alter Pflicht, sondern auch bei den Fahrten im Urlaub. Die Türkei gilt als besonders kinderfreundlich und die türkische Riviera hat nicht nur Badespass für die Kleinen zu bieten. Auch Ausflüge und die nähere Umgebung sind lohnenswert. Im Mietwagen darf der richtige Kindersitz ebenso nicht fehlen.
Den eigenen Kindersitz mitzubringen, ist nicht nur aufwendig, sondern kann auch Zusatzkosten verursachen. Besser ist es, direkt vor Ort bei der Anmietung des Fahrzeuges nach einem geeigneten Kindersitz zu schauen und diesen vor der Anmietung auszuprobieren.
Beim Prüfsiegel genauer hinschauen
Ein optimaler Kindersitz sollte stets mit einem Siegel versehen sein, das der gegenwärtigen Prüfnorm entspricht. Auf einigen Sitzen ist das Siegel mit der alten ECE-R 44/01 bzw. 44/02 versehen. Theoretisch gut, aber in der Praxis sind diese Sitze seit April 2008 nicht mehr zulässig. Stattdessen sollten Eltern bei Kindersitzen auf folgende Normen achten: UN ECE Reg. 44/03, UN ECE Reg. 44/04, i-Size / UN ECE Reg. 129.
Kindersitz regelmässig überprüfen
Die Kinder verändern ihr Gewicht und die Körpergrösse vor allem bis zum zwölften Lebensjahr besonders schnell. Deshalb ist es wichtig, regelmässig die Passgenauigkeit beim Sitz zu überprüfen. Muss er anders eingestellt werden oder braucht es vielleicht einen anderen Sitz? Es gibt mitwachsende und nicht mitwachsende Sitze. Welcher die optimale Wahl für das eigene Kind ist, ist eindeutig Geschmackssache. Die mitwachsenden Sitze lassen sich individuell erweitern und sind deshalb effizienter. Wichtig ist es, dass Eltern auf die Angaben der Sitzhersteller achten, denn damit sind Passgenauigkeit und maximale Sicherheit gewährleistet. Ist ein mitwachsender Sitz beispielsweise bis zu einem Körpergewicht von 13 kg und einer Körpergrösse bis 90 Zentimetern ausgelegt, sollten Eltern ihn nicht nutzen, wenn das Kind das Gewicht überschreitet oder grösser ist. Denn dadurch könnten die Sicherheitseigenschaften beeinträchtigt werden, was speziell bei einem Unfallgeschehen nachteilig sein kann.
Gurt beim Kindersitz straff genug fixieren
Häufig stellen Eltern den Gurt beim Kindersitz aus falsch verstandener Liebe zum Kind zu locker ein. Schliesslich soll der Nachwuchs ja nicht eingeengt werden. Wichtig ist es allerdings, dass der Gurt straff sitzt, um im Falle eines Unfalles optimalen Rückhalt zu bieten. Sitz der Gurt zu locker, könnte das Kind hindurch rutschen bzw. sich darin verheddern. Als Faustregel gilt: Die flache Hand nehmen und zwischen Kind und Gurt legen. Hat die Hand mehr Spiel und kann bequem gedreht werden, sitzt der Gurt eindeutig zu locker. Haben Eltern Angst, dass der Gurt beim Kind einschneidet, können zusätzliche Polsterungen, die sich bequem um den Gurt mit einem Klettverschluss legen lassen, Abhilfe schaffen.
Wer sein Baby vorn in der Schale transportiert, sollte die Deaktivierung des Airbags beachten.
Nicht immer ist ein gebrauchter Sitz gut
Nachhaltigkeit boomt, auch beim Nachwuchs und damit einhergehenden Spielzeugen oder Kindersitzen. Warum also nicht gebraucht einen Kindersitz oder eine Babyschale kaufen und damit zusätzlich Geld sparen? Theoretisch gut, in der Praxis aber nicht immer optimal umgesetzt. Beim Kauf gebrauchter Kindersitzes sollten Eltern darauf achten, dass er noch den aktuellen Sicherheitsanforderungen entspricht. Ausserdem ist es wichtig, dass der Sitz noch keinerlei Unfälle mitgemacht hat. Gibt es beispielsweise Schäden am Gestell des Sitzes, können die Sicherheitseigenschaften beeinträchtigt werden. Deshalb ist ein Kauf gebrauchter Kindersitz nur empfehlenswert, wenn die Eltern tatsächlich genau wissen, dass es sich hierbei um ein unfallfreies Produkt in einem guten Zustand handelt.