Am Locarno Film Festival wurde in den vergangenen Tagen nicht nur beste Filmkunst gezeigt, sondern in der stylischen Davide Campari Lounge an der Piazza Grande auch die Kunst der Mixologie zelebriert. Wir trafen im Tessin den weltbekannten Bartender Tommaso Cecca, Global Head of "Camparino", zum exklusiven Interview, in dem er uns wertvolle Tipps für die eigene Hausbar gibt und uns die neuen Cocktail-Trends sowie das Rezept für den bereits legendären „Campari Red Carpet Cocktail“ verrät.

Bild: © Locarno Film Festival, Ti-Press

Der rote Teppich wurde in Locarno nicht nur für die Schauspielstars und Filmcrews ausgelegt, sondern auch für das Kinopublikum. Ein Walk of Fame mit roten Sternen und den Namen der GewinnerInnen des Excellence Award Davide Campari der vergangenen Jahre führte die BesucherInnen ganz Hollywood-like zum It-Place des Film Festivals am Lago Maggiore: der Davide Campari Lounge.


Bild: Stilpalast

Inmitten der pittoresken Altstadt direkt an der Piazza Grande wurden dort in einem stylischen und filmreifen Ambiente die Kunst der Mixologie zelebriert und den Gästen massgeschneiderte Cocktail-Erlebnisse in der Farbe der Leidenschaft ermöglicht. Campari – seit 2020 offizieller Partner des renommiertesten Schweizer Filmfestivals – sorgte in Locarno einmal mehr für den zweifellos schicksten Treffpunkt, in dem Festival-BesucherInnen, Filmteams, StudiomanagerInnen und viele andere in die ultimative Welt des ikonischen italienischen Aperitifs eintauchen konnten.


Bild: Instagram @shantyvidalofficial

 

Camparino: Die Kunst der Mixologie

Die Getränke wurden in der Davide Campari Lounge vom legendären Team von Camparino in Galleria, der historischen Mailänder Bar in der Galleria Vittorio Emanuele II, fachmännisch zubereitet und serviert. Die Bar, die 1915 von Davide Campari gegründet wurde, ist eine Ikone in der Welt der Mixologie und ein Wahrzeichen des Aperitifs schlechthin.


© Locarno Film festival, Ti-Press

Tommaso Cecca, Global Head of «Camparino», hat speziell für das Locarno Film Festival eine Getränkekarte zusammengestellt, die ihresgleichen sucht. Das Highlight war zweifellos sein speziell für die 77. Ausgabe des Festivals kreierter „Campari Red Carpet Cocktail“, Locarno Edition 2024. Stilpalast traf den weltbekannten Bartender in Locarno zum exklusiven Interview, in dem er u.a. über den Ikonen-Status des roten Aperitifs, die Kunst der Mixologie und die aktuellen Cocktailtrends spricht sowie einige Tipps für die Hausbar und das Rezept zum köstlichen «Campari Red Carpet Cocktail“, Locarno Edition 2024 verrät.


Tommaso Cecca anlässlich einer Campari Masterclass in Locarno (Bild: © Locarno Film Festivals, Ti-Press)

 

Tommaso Cecca im Interview

Tommaso Cecca, können Sie sich noch an Ihren ersten Drink erinnern?

Oh, das ist lange her, als ich 18 war. Ich glaube, es war ein Campari Americano. Der war damals in Italien sehr populär.

Und wann entdeckten Sie Ihre Leidenschaft für den Beruf als Bartender?

Schon mit 13 Jahren, um ehrlich zu sein. In meiner Heimatstadt gab es eine Bar am Ende der Strasse, die von Freunden meiner Eltern betrieben wurde. Ich durfte dort jeweils in den Sommermonaten aushelfen und ab 18 Jahren den Leuten auch einen Aperitif einschenken. Einige Jahre später beschloss ich während meines Studiums wegen der Sprache und der Kultur nach London umzuziehen, wo ich schon bald Arbeit in einer Bar fand und dort das Handwerk des Barkeepers erlernte.

Mittlerweile sind Sie seit mehreren Jahren der Global Head von «Camparino». Alle Drinks, die hier in der Davide Campari Lounge in Locarno serviert werden, sind inspiriert von der historischen Mailänder Bar in der Galleria Vittorio Emanuele II. Sowohl Camparino als auch Campari geniessen weltweit Ikonen-Status. Wie erklären Sie sich diesen? 

Campari ist weit mehr als ein Aperitif. Es ist eine italienische Legende, die nicht nur Genuss verspricht, sondern auch Erinnerungen an wunderschöne gemeinsame Momente mit Familie und Freunden schafft. Es ist zum einen der feine Geschmack und die rote Farbe, die Campari eine Ikone werden liess, zum anderen aber auch die starke Verbindung mit der Kultur, die in den vergangenen Jahrzehnten so manch aufsehenerregende Werbekooperation mit berühmten Künstlern hervorgebracht hat. Campari ist seit vielen Generationen untrennbar mit dem Kino verbunden. Die Kunst ist ebenfalls ein wichtiger Teil der Marke, was sich beispielsweise an unserem Engagement an der Art Basel zeigt. Künstlerinnen und Künstler beeinflussen uns ebenso, wie wir sie inspirieren. Wer so über 100 Jahre konstant agiert, wird in Bezug auf den Lebensstil zu einem Status und im besten Fall zu einer Ikone.

© Locarno Film Festival, Ti-Press

 

Ihre Arbeit als Mixologe könnte man durchaus ebenfalls als Kunst bezeichnen, oder? 

Wissen Sie, die meiste Zeit bin ich am Organisieren von Events und als Campari-Botschafter im Rahmen von Masterclasses und Festivals rund um den Globus unterwegs. Es ist uns wichtig, den Menschen die italienischen Cocktails von Camparino, unsere Gastfreundschaft und unseren Stil näher zu bringen. Für einen Event wie hier in Locarno benötigen wir mindestens eine sechswöchige Vorbereitungszeit. Dazu gehört natürlich auch die Kreation eines Cocktails für den Event.

Für das Locarno Film Festival haben Sie den «Campari Red Carpet Cocktail», Locarno Edition 2024 kreiert. Können Sie uns erklären, wie so ein innovativer Prozess der Cocktail-Kreation abläuft? 

Meist verwenden wir saisonale Zutaten, wie bei diesem Drink Minze und Himbeeren. Zusammen mit dem Campari erreichen wir damit einen tropischen Geschmack. Und diesen lieben die Leute im Sommer. In der Feinabstimmung des Cocktails haben wir den Leoparden des Locarno Film Festivals einbezogen und am Ende eine leicht wilde und exotische Mischung erhalten. Auf den Gläsern wird zudem mit Kakaopulver ein Leoparden-Muster angebracht, das auf die berühmte Schweizer Schokolade anspielt. Und garniert wird der Cocktail mit einer filmischen Orangenschale. Die rote Farbe stellt schliesslich eine Verbindung zum roten Teppich her.

Ist ein solches Cocktail-Rezept das Ergebnis von Teamwork oder der Leistung eines Einzelnen, sprich von Ihnen?

Es ist beides. Die Idee kommt meistens von mir. Bei der Feinabstimmung der Aromen nehme ich jedoch sehr gerne jeweils Ratschläge des Camparino-Teams entgegen, sodass am Ende ein perfekter Cocktail entsteht. Wir sagen deshalb auch immer: Alle Kreationen stammen von Camparino, nicht von mir. Ich mag es, bei solchen innovativen Prozessen die Energie zu den Kollegen zu bringen, sie anzuregen, ihnen zu sagen: Wir müssen Neues erschaffen.

Wo holen Sie sich die Inspirationen für Ihre Cocktail-Kreationen?

Sehr viel auf Reisen, bei Begegnungen mit Menschen aus aller Welt und natürlich im Austausch mit Berufskolleginnen und -kollegen. Das ist sehr wichtig.


© Locarno Film Festival, Ti-Press

 

Würden Sie uns einige wertvolle Tipps fürs Cocktail-Mixen zu Hause geben?

Sehr gerne! Mein wichtigster Rat lautet: Man benötigt nur sieben bis acht Getränke für eine Hausbar. Die meisten Leute haben viel zu viele Flaschen. Und deren Inhalt wird mit dem Rumstehen nicht besser. Für ein feines Cocktailangebot benötigt man lediglich Campari, Champagner, Gin, Wodka, schottischen Whiskey, einige Bitter und frisch gepressten Zitronensaft. Damit lassen sich herrliche Cocktails zubereiten. Neulingen rate ich zu Campari-Kreationen. Diese sind sehr einfach zuzubereiten und benötigen nicht viele Ingredienzen. Die Zubereitung eines Mojitos beispielsweise ist da viel aufwendiger und verlangt frische Pfefferminze, die man insbesondere im Winter nicht immer zur Hand hat.

Sehr wichtig ist es, bei den meisten Cocktails viel Eis zu verwenden, sodass diese nicht zu schnell verwässern. Was viele nicht wissen: Eis ist nicht nur ein kühlendes Accessoire, sondern auch wichtig für den Geschmack.

Welche neuen Trends in Sachen Cocktails konnten Sie in letzter Zeit feststellen?

Im Zuge des aktuellen Vintage-Trends sind klassische Cocktails angesagter denn je. Der Negroni zum Beispiel ist weltweit der meistverkaufte Cocktail. Und dieser feierte vor über 100 Jahren seine Premiere. Bei den Klassikern sprechen wir übrigens von Cocktails mit maximal drei Zutaten. Nicht mehr. Die altbekannten Cocktails werden immer mehr auch tagsüber genossen, als Ersatz für ein Glas Wein zum Beispiel. Zudem wird heutzutage das Augenmerk immer mehr auf lokale Produkte gesetzt und die Cocktails auch auf lokale Weise interpretiert.

© Locarno Film festival, Ti-Press

 

Stark im Aufkommen sind zudem Cocktails ohne Alkohol. Mit Crodino hat Campari eine tolles Bitter-Getränk im Angebot, mit dem sich köstliche, alkoholfreie Cocktails zubereiten lassen. Um die intensiven Zitrus- und Fruchtnoten und den würzigen Abgang zu geniessen, serviert man den Crodino am besten im Weinglas auf viel Eis. Für den Spritz-Genuss einfach einen Schuss Sodawasser hinzugeben. Mit einer Orangenscheibe als Deko macht man den Aperitivo-Moment auch ohne Alkohol perfekt.

Was ist Ihr persönlicher Lieblings-Cocktail?

Der Negroni, der sich durch ein köstliches und prägnantes Profil auszeichnet und bei dem Campari die Hauptrolle spielt. Die Zubereitung ist denkbar einfach: Ein Teil Campari mit je einem Teil Gin und süssen Wermut in ein grosszügig mit Eis gefülltes Glas geben, umrühren und mit einer frischen Orangenscheibe garnieren.

Verraten Sie uns zum Schluss auch noch das Rezept für den Signature-Cocktail des Locarno Film Festivals 2024?

Aber, klar doch!

 

Campari Red Carpet Cocktail, Locarno Edition 2024

Zutaten für einen Drink:

  • 25 ml Appleton reserve blend
  • 15 ml Himbeer-Minz-Sirup
  • 15 ml Zitronensaft
  • 20 ml Campari Bitter
  • Lallier Rosé zum Auffüllen
  • für die Deko eine Orangenzeste
  • 8 bis 10 Eiswürfel

Zubereitung:

Ein Glas kühl stellen. Alle Zutaten (bis auf die Orangenzeste) in einem Mixing-Glas verrühren. 8 bis 10 Eiswürfel dazugeben und alles ca. 15 Sekunden lang mit einem Barlöffel umrühren. Auf einen grossen Eiswürfel in einem Glas abseihen und mit einer Orangenspalte dekorieren. Sofort servieren und geniessen.

 

 

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