Frank Sinatras Wunsch war es, mit einer Flasche Jack Daniel’s begraben zu werden, die Rolling Stones benannten ein Live-Album nach dem Kultgetränk und auch viele andere Rockstars huldigten in unzähligen Songs dem bekannten Whiskey. Gründe für ein Jack Daniel’s Special gibt es genug. 

Bild: iStockphoto

Eine Erfolgsgeschichte

1866 gründete der junge Jasper Newton Daniel, genannt „Jack“, in der Kleinstadt Lynchburg in Tennessee die Destillerie. Schon früh entwickelte Jasper Daniel ein Gespür für die bestmögliche Vermarktung seines Whiskeys, den er als einer der ersten mit Holzkohle filterte. Noch heute wird dieses Verfahren bei Jack Daniel’s angewandt. Jasper Daniel war nicht nur der erste Whiskeybrenner, dessen Destillerie in das US-Handelsregister aufgenommen wurde, sondern auch der erste, der von Tonkrügen und Fässern auf Flaschen umstieg und seinen Markennamen auf diese schreiben liess, um Verwechslungen vorzubeugen. Die Glasflaschen liess er zudem eckig produzieren, um deren Transport zu erleichtern. Die markante Form sollte bis heute das Markenzeichen des meist verkauften US-Whiskeys der Welt bleiben.

Bereits 1904 feierte das Unternehmen internationale Erfolge, als es an der Weltausstellung in St. Louis eine Goldmedaille gewann. Krankheitshalber übergab Jasper Daniel das Unternehmen 1907 seinem Neffen, da er keine direkten Nachkommen hatte. Dieser zog 1910 aufgrund der beginnenden Prohibition mit dem Unternehmen nach Alabama. Ein Jahr später starb Jasper Daniel an einer Blutvergiftung. „One last drink, please“, sollen passenderweise seine letzten Worte gewesen sein. 


Bild: jackdaniels.com

Als 1920 die Prohibition die ganze USA erreichte, stellte die Firma den Betrieb gänzlich ein. Die Produktion startete erst wieder gegen Ende des zweiten Weltkrieges und die Erfolgsgeschichte nahm weiter ihren Lauf. 1956 übernahm die Brown-Forman-Corporation die Destillerie, die noch immer in Lynchburg, Tennessee steht, und heute pro Jahr ca. 90 Millionen Liter Whiskey produziert. 
 

Der Jack Daniel der Schweiz

Tennessee liegt auch in der Innerschweiz. Denn dort wohnt Alex Bretz, seines Zeichens einer der grössten Jack Daniel’s Fans überhaupt und passionierter Whiskey-Kenner. Er ist stolzer Besitzer der grössten Jack Daniel’s Sammlung der Schweiz bzw. einer der grössten Europas. Die Sammlung umfasst rund 4’500-5'000 Sammlerstücke, davon etwa 800 Flaschen des weltbekannten Whiskeys.


Bild: Alex Bretz

Schon als kleines Kind begann seine Sammelleidenschaft für Schnaps. Natürlich hat er diesen damals nicht getrunken, sondern lediglich die kleinen Fläschchen gesammelt, weil sie ihm so gefallen haben. Dafür ging bereits im Kindergarten regelmässig das ganze Taschengeld drauf. Je älter Alex Bretz wurde, desto grösser wurden auch die Whiskey-Flaschen und die Faszination für die Vielfalt und die Tradition des Whiskeys. Warum er sich ausgerechnet für Whiskey entschieden hat? „Andere Spirituosen oder auch Bier mochte ich einfach nicht.“

Die Leidenschaft für Jack Daniel’s begann 1994, als dem Whiskey-Fan während eines Urlaubs in Samnaun ein sogenannter Commorative Decanter (die 125th Anniversary Flasche) in die Hände fiel. An dessen Flaschenhals hing ein kleines Büchlein, worin sich ein Registrations-Talon befand, den Alex Bretz ausfüllte und der Distillery in die USA sandte. Sechs Wochen später erhielt er seine erste Besitzerurkunde aus Amerika. In der Folge begann er, sich intensiv mit Jack Daniel’s zu beschäftigen.

Im Mittelpunkt seiner Sammlung stehen die Whiskey-Flaschen. Besonders interessant sind limitierte Ausgaben, alte Flaschen oder solche aus fernen Ländern. Zur Sammlung gehören aber auch Geschenk-Boxen, Werbeschilder, Feuerzeuge und allerlei Merchandising-Artikel. „Sicher ist es toll, eine „Gold Medal 1904“ von 1971 mit ½ Gallonen Inhalt in Originalverpackung zu besitzen, ein konkretes Lieblingsstück habe ich aber nicht“, meint Alex Bretz. Er ist stolz, dass er eine so abwechslungsreiche Sammlung besitzt und dass sich hinter jedem Stück eine interessante Geschichte verbirgt. 


Bild: Alex Bretz

Durch sein aussergewöhnliches Hobby konnte Alex Bretz schon unzählige Bekanntschaften machen und wurde auch schon mal vom Regionalfernsehen besucht. Einmal jährlich Ende Oktober findet in Lynchberg Tennessee das inoffizielle Jack Daniel’s Sammlertreffen statt. An diesem Anlass kommen jeweils Fans aus aller Welt zusammen. „Egal ob Automechaniker oder Konzern-Chef – alle sitzen mit ihrem Jack Daniel’s T-Shirt nebeneinander und fachsimpeln, was das Zeug hält. Ihr Hintergrund spielt dabei nie eine Rolle“, freut sich Alex Bretz.

Wie sich das für einen echten Sammler gehört, trinkt der Jack Daniel’s Fan die Flaschen seiner Sammlung natürlich nicht. Sobald nämlich nur das Siegel über dem Korken gebrochen würde, wäre die Flasche nahezu wertlos. Bei Stücken, die nicht nur dem Sammelzweck dienen, besorgt Alex Bretz zum Verkosten jeweils eine Zweit-Flasche. Auf die Frage, wer in seinem Heiligtum denn Staub wischt, fügt er lachend hinzu: „Da lasse ich niemand anderen ran! Eine Gesamtreinigung nimmt etwa eine Woche in Anspruch und muss jährlich ausgeführt werden. Da aber alles hinter Glas platziert ist, verteile ich diese Arbeit über das ganze Jahr.“

Gibt es einen besonderen Tipp beim Kauf eines Whiskeys? Der Whiskey-Kenner rät, nicht auf Verkäufer zu hören, die in erster Linie Umsatz machen möchten. Oft hört Alex Bretz den Satz „Whiskey mag ich einfach nicht“, was meist auf eine falsche Beratung zurückzuführen ist. Aus diesem Grund hat Alex Bretz eine Firma gegründet, die sich dem Whiskey-Tasting verschrieben hat, und dies ohne kommerzielles Bündnis mit einem Importeur oder Händler. „Ich führe Geniesser (Gruppen ab 6 Personen) nach deren persönlichen Vorlieben an Whiskey heran, ohne dass sie teures Lehrgeld in einem Laden bezahlen müssen“, erklärt Bretz. Er selbst verkauft keinen Whiskey, sondern zeigt den Leuten im Sinne von „find your flavor“ lediglich den Weg zu „ihrem“ Whiskey auf. Den Schwerpunkt legt Alex Bretz dabei auf American Whiskeys, weil diese häufig unterschätzt werden und seiner Meinung nach oft mehr bieten als schottische Single Malts. Wer Interesse an einem solchen Tasting hat, erhält unter [email protected] weitere Informationen.
 

Gentleman’s Dinner

Passend zum Thema haben wir in unserem Stilpalast-Kochstudio ein extravagantes Dreigänge-Menü kreiert, zu welchem stilvoll verschiedene Jack Daniel’s Whiskeys gereicht werden.

Zur Vorspeise servieren wir Saku Tuna in Mandelkruste mit konfierten Kafir-Grapefruitfilets und Enoki Pilze an geräuchertem Paprika-Espuma. Begleitet wird der erste Gang vom klassischen Blacklabel „Old No. 7“. 

Als Hauptgang gibt es „sous vide“ gegarte hohe Rippe in Barbecue-Sauce an Meerrettich-Randenmousseline und Mais-Chilicake zusammen mit dem klassischen „Gentleman Jack“, der zweimal durch Holzkohle gefiltert wird. 

Zum süssen Finale wartet ein Honigmousse mit Zartbitterschokolade und Whiskey, parfümiert mit Zigarre, dazu Kakikompott verfeinert mit Bourbonvanille. Begleitet wird der letzte Gang vom Tennessee Honey, einer spannenden Mischung aus Whiskey und Honig-Likör. 

Zu den Rezepten für dieses stilvolle Whiskey-Menü geht’s hier.

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