Aus bekannten Gründen können aktuell weder Museen, Ausstellungen, Kinos, Musikkonzerte noch Theatervorstellungen besucht werden. Aber ganz auf Kultur müssen wir trotzdem nicht verzichten. Wir präsentieren dir kulturelle Highlights, die allesamt in den nächsten Wochen in deinem Zuhause für eine willkommene Abwechslung und beste Unterhaltung sorgen werden.
Schauspielhaus: Streamy Thursday
Seit Wochen experimentiert das Schauspielhaus Zürich erfolgreich mit dem Format des Live-Streamings. Immer donnerstags können Theaterfans zuhause am Bildschirm ausgewählte Produktionen aus den Spielstätten im Pfauen und Schiffbau sehen. Die Vorstellungen werden mit mehreren Kameras gefilmt, die verschiedenen Kameraperspektiven durch die Regisseure bzw. Regisseurinnen der Inszenierung selbst gewählt und angesteuert.
Die Streamings laufen über die Website des Schauspielhauses und sind zahlungspflichtig. Du darfst jedoch das Preismodell selbst auswählen (Budget CHF 5.–, Standard CHF 15.– und Support CHF 30.–). Die Tickets sind jeweils ab Montag der jeweiligen Vorstellungswoche ab 19 Uhr hier erhältlich. Am 21. Januar 2021 gibt es die «Corona Passionsspiele Vol 3.» und am 28. Januar 2021 das Stück «Früchte des Zorns» zu sehen.
Bild: schauspielhaus.ch ©Zoé Aubry
Opernhaus Zürich: kostenfreie Leckerbissen
Das Opernhaus Zürich wartet in den nächsten Wochen gleich mit zwei kostenfreien Live-Streaming-Leckerbissen auf. Am 13. Februar 2021 um 19 Uhr ist das Ballett Zürich mit Christian Spucks preisgekrönter Choreografie «Winterreise» live zu sehen. Die Inszenierung wurde 2019 mit dem renommierten «Prix Benois de la Danse» ausgezeichnet und ist dem im gleichen Jahr verstorbenen Komponisten gewidmet. Am Valentinstag (14. Februar 2021) um 19 Uhr folgt mit der Opern-Premiere «Orphée et Euridice» gleich ein weiteres Live-Streaming-Highlight. Als Orphée stellt sich die junge russische Mezzosopranistin Nadezhda Karyazina am Opernhaus Zürich vor, als Euridice ist die schweizerisch-belgische Sopranistin Chiara Skerath zu hören.
In «Souvenirs» werden zudem ab Ende Januar jede Woche Produktionen in Starbesetzung aus den Chroniken des Opernhauses auf der Homepage kostenlos veröffentlicht. Detaillierte Informationen und weitere digitale Angebote findest du zeitnah hier.
Bild: Opernhaus Zürich
Solothurner Filmtage
Jahr für Jahr steht die Barockstadt Solothurn in der letzten Januar-Woche im Fokus der Filmschaffenden – und fans. Heuer finden die 56. Solothurner Filmtage vom 20. bis 27. Januar 2021 aufgrund der Corona-Auflagen für Kultur-Veranstaltungen erstmals als vielseitige Online-Edition statt. Jeden Tag werden im Kino auf dem heimischen Sofa rund 20 neue Lang- und Kurzfilme zur Auswahl stehen. Ergänzt wird das abwechslungsreiche Festival-Programm zudem mit Filmgesprächen, Hintergrundinformationen, Interviews, Master Classes und einem spannenden Festivalarchiv.
Erstmals in der Geschichte der Solothurner Filmtage wird auch die Eröffnung des Festivals für die gesamte Schweizer Bevölkerung zugänglich sein: Auf allen drei Landessendern SRF 2, RSI und RTS (ab 19:45 Uhr) wird der Spielfilm «Atlas» des jungen Tessiner Autorenfilmers Niccolò Castelli seine Weltpremiere feiern.
Bilder: pd Solothurner Filmtage
Das ausführliche Programm zu den diesjährigen Solothurner Filmtagen findest du hier. Die Kosten pro Film betragen CHF 10.– (Achtung: Die virtuellen Plätze sind limitiert, es lohnt sich also ab 18. Januar 2021 diese vorzeitig bei den persönlichen Wunschfilmen zu reservieren).
Virtuelle Museumsbesuche
Wen die Langeweile in der Corona-Isolation plagt, kann sich auch virtuell auf einen Rundgang durch ein Museum begeben. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Ausflug ins Metropolitan Museum of Art? Das grösste Kunstmuseum der USA begeistert die Besucher mit dem preisgekrönten Online-Projekt The Met 360° Projekt.
Bild: Screenshot
Zu den aufwendigsten Projekten zählt auch der virtuelle Museumsrundgang im Londoner British Museum, der zusammen mit Google Arts & Culture entstanden ist. Per Mausklick kannst du dich durch Epochen scrollen und dabei via Bild, Text und Audiomaterial Wissenswertes und Spannendes über bedeutende Exponate erfahren.
Das aktuell ebenfalls geschlossene Kunsthaus Zürich lädt online zu einem virtuellen Architektur-Rundgang durch den Erweiterungsbau, der nach rund 5-jähriger Bauzeit im vergangenen Dezember vollendet worden ist. Wer also wissen möchte, in welch beeindruckenden neuen Räumen in Zürich hoffentlich ganz bald einzigartige Kunst angesehen und erlebt werden kann, sollte auf den nachfolgenden Video klicken:
Kunst meets Wissenschaft
Eine hochinteressante Mini-Serie gibt es aktuell auf der Explora-Homepage der ETH Zürich zu sehen. Diese zeigt in verschiedenen Episoden auf, wie die Künstlerin Marie Griesmar und Wissenschaftler der ETH die vom Klimawandel bedrohten Korallenriffe retten wollen. Unter dem Namen RRReefs sind bei der interdisziplinären Kooperation 3D-gedruckte Ziegel entstanden, die sich zu einem Riff zusammenbauen lassen. Dank speziellen Oberflächen sorgen diese für Verwirbelungen im Wasser, die wiederum die Ansiedlung von Korallenlarven begünstigen.
Live- und Sofa-Konzerte
Auch Live-Konzerte sind wegen der Corona-Krise aktuell auf Eis gelegt. Trotzdem müssen wir nicht auf Musik und Unterhaltung von grossen Musikstars verzichten. Auf arte.tv findest du zahlreiche Konzert-Highlights von Musikgrössen wie Eric Clapton, Paul McCartney, The Who oder Duran Duran für einen entspannten Abend zu zweit oder mit Freunden in den eigenen vier Wänden.
Oder hast du Lust auf ein einmaliges Wohnzimmer-Konzert mit Talenten, die vielleicht schon bald die Charts stürmen werden? Auf sofaconcerts.org findest du zahlreiche Gigs aus der Schweiz und Deutschland von noch meist unbekannten Künstlern, bei denen du per Live-Stream dabei sein kannst.
Klassik-Konzerte
Liebhaber von klassischer Musik finden Hörgenuss und Entspannung auf der Homepage des Tonhalle Orchesters Zürich. Dieses zeigt in vier Video-Aufzeichnungen Konzerte mit dem estnischen Dirigenten Paavo Järvi. Zu hören bzw. zu sehen sind u.a. Werke von Richard Strauss, Arthur Honegger, Paul Dukas, Antonín Dvořák und Igor Strawinsky.
Spitzen-Ballett
Die Vorstellungen des weltberühmten New York City Ballets mit zahlreichen Startänzern sind meist im Nu ausverkauft und Tickets sind nur schwer erhältlich. Angesichts des derzeitigen öffentlichen Auftrittverbots im Theater hat die renommierte Ballett-Kompanie nun auf einem eigenen Youtube-Kanal zahlreiche Tanz-Leckerbissen aufgeschaltet, die die Zuschauer entzücken und gleichzeitig staunen lassen. Zu den Highlights zählt definitiv das Pas de deux mit der bekannten Primaballerina Tiler Pek: