Stell dir vor: Du bist in einer Beziehung, alles scheint perfekt. Ihr liebt euch, versteht euch blind und fühlt euch rundum wohl miteinander. Aber halt, etwas hat sich unbemerkt eingeschlichen, ein unerwarteter Gast in eurem Liebesnest. Plötzlich bemerkst du, dass aus der heissen Leidenschaft eine kuschelige Gemütlichkeit geworden ist. Willkommen im Reich des Panda-Syndroms! Doch was verbirgt sich dahinter und ist es eine Gefahr für die Beziehung?

Bilder: Getty Images

Was ist das Panda-Syndrom?

Viele Paare erleben Zeiten, in denen im Schlafzimmer wenig los ist. Das kann passieren, wenn Stress im Spiel ist oder einer der Partner gerade durch eine schwierige Zeit geht und wenig Lust auf Sex hat. Beim Panda-Syndrom sieht die Sache allerdings anders aus. In solchen Beziehungen nimmt der Sex kontinuierlich ab, während das Kuscheln zunimmt. Die Partner schätzen und finden sich weiterhin körperlich attraktiv, aber die Art der Anziehung ändert sich. Sie wird weniger leidenschaftlich und mehr zärtlich und liebevoll.

Es gibt keine genaue Definition, wann genau dieses Syndrom vorliegt, und Paartherapeuten stellen keine Diagnose anhand bestimmter Symptome. Das Panda-Syndrom ist somit ein Begriff, der nichts mit einer Krankheit zu tun hat. Wie bei den namensgebenden Pandas steht das Kuscheln im Mittelpunkt, während Sexualität eine untergeordnete Rolle spielt.

 

Wann das Panda-Syndrom zu einem Problem wird

Beim typischen Panda-Syndrom sind beide Partner mit dem reduzierten oder fehlenden Sexleben einverstanden und bevorzugen stattdessen Kuscheln. Das bedeutet, eine Trennung aufgrund der ausbleibenden Sexualität ist eher unwahrscheinlich. Eine Beziehung kann auch ohne Sex funktionieren, solange beide Partner diese Art der Nähe nicht vermissen.

Doch manchmal kann sich das ändern, beispielsweise, wenn einer der Partner plötzlich Interesse an einem Arbeitskollegen oder einer Arbeitskollegin entwickelt. Dies kann die schlummernde Libido wecken und den Wunsch nach sexueller Intimität verstärken. Unabhängig davon, ob das Panda-Syndrom eine Beziehung gefährdet, gibt es viele Gründe, die für regelmässigen Sex sprechen. Sex fördert die emotionale Bindung, dient als Kommunikationsmittel und bietet Bestätigung.

 

Diese Wege können für Paare hilfreich sein

Handlungsbedarf besteht spätestens dann, wenn es durch das Panda-Syndrom zu Unzufriedenheit in der Beziehung kommt. Zuerst sollten Beteiligte klären, ob sie generell keine Lust auf Sex haben oder nur nicht mehr mit ihrem aktuellen Partner. Um dies ohne verletzende Kommentare zu ergründen, ist ein moderiertes Gespräch ratsam. Eine Paartherapie kann eine entscheidende Rolle dabei spielen, die Kommunikation zwischen Partnern zu verbessern und harmonischer zu gestalten. Sie bietet einen sicheren Raum, in dem beide offen und ehrlich über ihre Gefühle und Bedürfnisse sprechen können, was oft zu einer tieferen Verständigung und Verbesserung der Beziehung führt.

Wenn es nicht am Partner liegt, kann eine geplante Verabredung zum Sex nützlich sein. Der Glaube, dass Sex immer spontan sein muss, ist ein Irrtum. Paare können bei solchen Sexdates Altbekanntes mit Neuem kombinieren, um die Leidenschaft wieder zu entfachen. Möglichkeiten sind aufregende Rollenspiele oder die Nutzung von Sextoys. Die Organisation der Dates kann abwechselnd von beiden Partnern übernommen werden, was Kreativität und Abwechslung ins Liebesleben bringt.

 

Langjährige Beziehungen – eher anfällig?

Das Panda-Syndrom ist in Kurzzeitbeziehungen eher unüblich. In diesen Beziehungen kommt es stattdessen häufiger zu Diskrepanzen im sexuellen Verlangen, die zu Spannungen führen können. Langzeitpaare sind dagegen anfälliger für das Panda-Syndrom, da mit der Zeit die anfängliche Aufregung und die damit verbundenen Hormone abnehmen. Das ist ein normaler Prozess, bei dem die Beziehung nicht mehr als so neu und spannend wahrgenommen wird. Anstelle der Erregungshormone gewinnen Bindungshormone wie Oxytocin an Bedeutung.

Eine wachsende emotionale Distanz kann ebenfalls zu einer Flaute im Bett führen. Wenn Partner beginnen, wichtige Gespräche, die zuvor exklusiv in der Beziehung geführt wurden, mit Freunden zu führen, kann dies die Einzigartigkeit der Beziehung beeinträchtigen. Die emotionale Bindung kann dadurch schwächer werden und Distanz entstehen. Um diese zu überwinden und die sexuelle Beziehung wiederzubeleben, ist ein verstärktes Engagement beider Partner erforderlich.

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