Emojis sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Die kleinen Bildschriftzeichen, auch Ideogramme genannt, tummeln sich nicht nur auf jedem Smartphone, sondern haben ihren Weg schon längst auch in die Kunstszene gefunden. Stilpalast hat sich zwischen Smileys & Co. umgeschaut und spannende Werke gefunden. 

Star-Portraits

Der amerikanische Rapper und Künstler Yung Jake hat mit seiner Portrait-Reihe prominenter Gesichter, die er im Netz twitterte, einen regelrechten Hype ausgelöst. Seine Werke hat er aber nicht mit einem teuren Spezialprogramm erstellt, sondern mit Hilfe von emoji.ink, das für jeden zugänglich ist.

Das Prinzip ist einfach und ähnelt jenem von Microsoft Paint: Statt Spraydose oder Pinsel wird hier einfach ein Emoji aus der Bibliothek ausgewählt, welches anschliessend gebündelt und – falls gewünscht – zu Hunderten auf der weissen Leinwand oder besser gesagt auf dem Bildschirm erscheint. Wer das kreative Emoji-Painting mal ausprobiert hat, der ist sich durchaus bewusst, dass für die Herstellung solch detailgetreuer Starportraits einiges an künstlerischem Talent vorhanden sein muss. 

Kim Kardashian (Bild: Yung Jake, Twitter)

Jay Z (Bild: Yung Jake, Twitter)

Rihanna (Bild: Yung Jake, Twitter)

Galerie für alle

Auf der Emojinal Art Gallery können auch selbsternannte Künstler ihre Arbeiten einreichen bzw. hochladen. Die Gallery zeigt ein buntes Potpourri, u.a. verschiedenste weltberühmte Werke, die allesamt – sagen wir mal – von Kreativen „emojisiert“ wurden. Da werden Bilder von Henri Matisse, Gustav Klimt, Frida Kahlo, Claude Monet etc. einfach mal frech umgestaltet.

Nicht selten wird der Betrachter staunend feststellen müssen, dass die bunten kleinen Zeichen auf überraschende Art und Weise ein Schmunzeln hervorzaubern. Kunst weckt eben Emotionen. 

“Die Schule von Athen”, Raffael (Bild: emojinalart.com)

“Der Kuss”, Gustav Klimt (Bild: emojinalart.com)

“Declaration of Independence”, John Trumbull (Bild: emojinalart.com)

Im Garten der Lüste

Carla Gannis ist eine Künstlerin, die im New Yorker Stadtteil Brooklyn lebt und arbeitet. Sie hat das weltberühmte Werk „Der Garten der Lüste“ von Hieronymus Bosch neu als „The Garden of Emoji Delights“ interpretiert und stellt es ebenfalls als Triptychon dar.

Interessant sind hier die Parallelen in Bezug auf die Symbole der religiösen Zeichen aus dem 16. Jahrhundert und derjenigen der bunten Bildchen aus dem Hier und Jetzt. Nebst der Druckversion sind auch animierte Versionen des Werkes zu bestaunen.

Bild: carlagannis.com

Bild: carlagannis.com

Emojitracker

Matthew Rothenberg war für Flickr und Bitly tätig, bevor er sich entschied, sich auf seine eigenen Projekte zu konzentrieren. Eines seiner eindrucksvollsten ist wohl der Emojitracker, ein Experiment, das Twitter-Daten in Echtzeit visualisiert und dabei die Nutzung der Emojis abbildet.

Alle 865 Emoji-Symbole sind dabei in einem Raster dargestellt und immer, wenn in einem Tweet wieder ein Bildzeichen verwendet wird, leuchtet das entsprechende Kästchen auf. Ein beeindruckender Gesamteffekt und auch ein kleines bisschen ein Abbild des Kommunikationsverhaltens unserer Gesellschaft. 

Bild: emojitracker.com

Tapeten-Muster

Verrückte digitale Werke und ein Schuss Pop-Kultur prägen die Kreationen von Zoë Burnett. Ihr „Wallpaper“ scheint auf den ersten Blick sehr konservativ, denn das Muster erinnert stark an eine alte Tapete. Genauer betrachtet, erschliesst sich dem aufmerksamen Auge aber, dass es sich um die geschickte Anordnung Dutzender unterschiedlichster Emojis handelt. 

Bilder: dreambeam.co

Emojinal T-Shirt

Die Macher des New Yorker Labels KTHANKSBYE, Antwaun Sargent und Fahad Al-Hunaif, entwarfen ein T-Shirt mit dezentem Emoji-Muster und bewiesen damit, dass Mode und Kunst zweifelsohne zusammengehören. Ihre Kreation war sodann auch an der “emoji art and design show” in New York der Hingucker.

Bild: ktb-nyc.tumblr.com

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